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     1062  0 Kommentare Trump – der Kaiser ohne Kleider

    USA_ChicagoSo gespalten wie die Fans von Donald Trump und Hillary Clinton vor der US-Präsidentenwahl gewesen sind, so unterschiedlich stehen sich Fans und Skeptiker des Präsidenten jetzt seit Amtsantritt gegenüber. Die einen erwarten von Trump einen Schub für die US-Wirtschaft, andere sehen den Kaiser schon bald ohne Kleider dastehen. Erwarten Anleger im weiteren Verlauf des Jahres ungemütliche Zeiten und lässt sich von einem möglichen Crash sogar profitieren?

    Die Vorstandschefs großer US-Konzerne von Amazon über Apple bis Goldman Sachs oder Google laufen jedenfalls schon Sturm gegen die Cowboy-Mentalität Donald Trumps. Klar, viele Firmen finden es allein schon deshalb nicht witzig was Trump anstößt, weil sie billige Leiharbeitskräfte aus Indien beschäftigen, die ihnen die Margen verbessern. Auch dies gehört zur Wahrheit, denn US-Firmen sind in ihren Argumenten gegen Trump nicht altruistisch unterwegs.

    Ein schwaches Wachstum der Weltwirtschaft wäre allerdings keine gute Nachricht für den DAX, sind in dem Index doch so viele exportabhängige Unternehmen enthalten, wie in kaum einem anderen Aktienindex. Wer sich absichern möchte, hat in einem Umfeld noch niedriger Volatilität mit Put-Optionsscheinen aus unserer ISIN-Liste auf DAX (SE555V), S&P 500 (GL20B1), Dow Jones (VN53G2) oder auch die Nasdaq (XM09QX) eine gute und günstige Absicherungsmöglichkeit.

    Unsicherheit nicht gern gesehen

    China_HongKong_SkylineTrotzdem – Trump verunsichert fast alle. Den Investoren dämmert es allmählich, dass Trump nicht nur einen Handelskrieg mit China beginnen könnte, sondern auch Einfuhrzölle von zehn Prozent auf sämtliche Güter aus dem Ausland einführen könnte. Da Länder, wie China, auf derartige Maßnahmen scharf reagieren dürften, würde das das Wachstum der Weltwirtschaft deutlich dämpfen und damit auch die Perspektiven für die exportabhängigen US-Unternehmen (Lesen Sie hierzu auch: „Trumps Wirtschaftspolitik wird für Veränderungen sorgen“).

    „Immerhin haben die Unternehmen aus dem S&P 500 laut dem Indexanbieter S&P Dow Jones Indices im Jahr 2015 44,3 Prozent ihrer Umsätze im Ausland erzielt“, erklärt Nicolai Tietze, Zertifikateexperte von der Deutschen Bank. Damit wächst die Sorge der Investoren, dass die US-Wirtschaft im Jahr 2017 deutlich langsamer wachsen könnte als erwartet, zumal sie von den zwischenzeitlich deutlich gestiegenen Zinsen und dem starken Dollar Gegenwind von gleich zwei Seiten hat. Weitere Neuigkeiten, aktuelle Trends an den globalen Märkten lesen Sie auch im den Magazinen und Newslettern der Deutschen Bank.

    Wie könnte es beim S&P 500 und DAX 2017 laufen?

    Konjunktur_SchiffSollte Trump tatsächlich Einfuhrzölle erheben, würden dadurch ausländische Produkte in den USA deutlich teurer, wodurch ihr Absatz schrumpfen und sich das hohe US-Außenhandelsbilanzdefizit deutlich verringern würde. Das heizt den Höhenflug des Dollar weiter an. In dem Umfeld könnte weiter Kapital in den US-Aktienmarkt fließen – obwohl das US-Wirtschaftswachstum schwächer als erwartet ausfallen könnte –, weil die weltweiten Investoren nach einem sicheren Hafen suchen. In einem solchen Umfeld könnte die Rekordfahrt des S&P 500 nach einem kurzen Rückschlag noch etwas weitergehen, wenngleich der Index mit einem 2017er-KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) von 18 sehr hoch bewertet ist.

    „Bei einer niedrigen impliziten Volatilität werden am Markt geringere Absicherungsprämien veranschlagt, weshalb die Kurse von Optionsscheinen aktuell vergleichsweise günstig sind“, erläutert Sebastian Bleser, Experte für Anlage- und Hebelprodukte bei HypoVereinsbank onemarkets. Das Thema Volatilität steht auch am Dienstag in unserem Webinar um 19 Uhr im Fokus: Volatilität, Sentiment, Saisonalität – wichtige Taktgeber für Anleger– Hier gehts zur Anmeldung …

    Strohfeuer in heiß gelaufenem Markt.

    Konjunktur_ContainerWenn Investoren noch vor dem zweiten Halbjahr feststellen, dass es zwar ein kleines konjunkturelles Strohfeuer in den USA geben, die Wirtschaft ansonsten aber deutlich langsamer wachsen könnte als erwartet – und damit Trump sein zentrales Wahlversprechungen nicht erfüllen kann – könnte die Trump-Euphorie zusehends verblassen.
    In dem Umfeld könnte der S&P 500 spätestens ab der Jahresmitte seinen Höhepunkt erreichen und allmählich den Rückwärtsgang einlegen. Das würde auch den DAX mit nach unten ziehen. Ob und wie groß der Druck auf den DAX sein wird, dürfte vor allem von der Entwicklung des Euro und der Zinsen abhängen. Anleger sollten sich gut anschnallen.

     




    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
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