checkAd

     2461  0 Kommentare Martin Luther – der erste schwarzer Schwan

    Börse_September_6Schwarze Schwäne sind landläufig als das bekannt, was im Leben passieren kann, von dem man vorher aber keine Ahnung hat und was man nicht erwartet. 2016 könnte man den massiven Absturz des Ölpreises großzügig als schwarzen Schwan auslegen. Im Lutherjahr 2017 kann man diskutieren, ob politische Wahlen in Europa zu schwarzen Schwänen werden könnten. Den ersten schwarzen Schwan lieferte aber womöglich einer, der dieses Jahr 500-jähriges Jubiläum feiert, nämlich Luther selbst. Und die Parallelen zu Notenbanken und Trump sind mit ein wenig Phantasie gegeben. Denn das Haus Fugger war im 16. Jahrhundert durchaus stattlich im Kreditgeschäft unterwegs, indirekt im Ablasshandel. Der Deal – Ablassbriefe, um die Schulden bei den Fuggers zu bezahlen. 

    Doch dann kam der schwarze Schwan Luther, der seine 95 Thesen an die Tür klöppelte und damit den Laden in Aufruhr brachte. Weniger Ablass, kritisches Denken, Hinterfragen der alten Bräuche – das konnte natürlich das Haus Fugger nicht gebrauchen und die Kirche umso weniger. Waren doch die Fugger zu den Bankiers der Päpste geworden und verwalteten seit 1513 den gesamten Ablasshandel. Dafür erhielten sie einen großen Anteil an den gesamten Beträgen aus dem Geschäft mit dem Ablass.

    Auch Albrecht von Brandenburg, der Erzbischof von Mainz, hatte Schulden bei den Fuggern. Er musste für die Wahl zum Erzbischof viel zahlen. Denn er war, obwohl er damit gegen das Gesetz über die verbotene Ämterhäufung verstoßen hatte, dreifacher Bischof. Albrecht von Brandenburgs Anteil am Ablasshandel ging darum direkt an die Fugger, um damit seine Schulden dort abzubezahlen. Diesen drohte ein “Default” wenn man so will, denn weniger Ablass, weniger Solidität der Schuldner. Ein wenig ist es wie bei der EZB und bei den verschuldeten Italienern  - es darf kein schwarzer Schwan kommen, der sich irgend etwas einfallen lässt. Dann hat die EZB und hat Deutschland ein Problem.

    Dies könnten wir kommende Woche einmal diskutieren – in der Finanzmarktrunde und unseren weiteren Webinaren.

    Zunächst die Webinare der Woche im Rückblick:

    Die Finanzmarktrunde – hier

    Charts am Dienstag – hier

    webinareIn der kommenden Woche freuen wir uns auf folgende Webinare:

    Montag, 20.02, 18 Uhr: Makro-Trading-Highlights der Woche – Hier gehts zur Anmeldung…

    Dienstag, 21.02, 18 Uhr: Euer Egmond – Hier gehts zur Anmeldung…

    Dienstag, 21.02, 19 Uhr: Chartalarm – diese Aktien bieten Spannung– Hier gehts zur Anmeldung…

    Mittwoch, 22.02, 18 Uhr: Die Finanzmarktrunde- Hier gehts zur Anmeldung…




    Daniel Saurenz
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
    Mehr anzeigen
    Verfasst von Daniel Saurenz
    Martin Luther – der erste schwarzer Schwan Schwarze Schwäne sind landläufig als das bekannt, was im Leben passieren kann, von dem man vorher aber keine Ahnung hat und was man nicht erwartet. 2016 könnte man den massiven Absturz des Ölpreises großzügig als schwarzen Schwan auslegen. Im …