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     864  0 Kommentare Das schwarze Gold hilft Russland auf die Beine

    Rohstoffe_Öl_Tankstelle2Der kräftige Anstieg des Ölpreises stützt die russische Wirtschaft deutlich und sorgt für eine starke Erholung des Rubels. Dennoch steht die Wirtschaft noch vor großen Herausforderungen. Besonders der kräftige Anstieg der heimischen Währung und die schwache Kaufkraft der russischen Verbraucher sind hier als zwei Problemfelder zu nennen. Wie geht es mit der Konjunktur und am Aktienmarkt weiter?

    Die jüngsten Kursausschläge beim Ölpreis dürfte viele Investoren sehr überrascht haben: Obwohl das US-Ministerium am Mittwoch gemeldet hat, dass in der vergangenen Handelswoche die US-Öllagervorräte um 13,83 Mio. Barrel nach oben geschossen waren, – das war der zweithöchste Anstieg aller Zeiten -, ist der Preis der US-Sorte WTI nach der Bekanntgabe der Daten plötzlich gestiegen und hat den der Nordseesorte Brent mit nach oben gezogen.

    Der starke Anstieg war insgesamt überraschend, zumal Analysten zuvor lediglich ein Plus lediglich 2,5 Mio. Barrel vorhergesagt. Zudem sind die US-Öllagervorräte in die Nähe des Rekordhochs geklettert, was ebenfalls Druck auf den Ölpreis ausübt. Was immer auch der Grund für den Kursanstieg gewesen sein mag, ein Land dürfte sich darüber besonders gefreut haben: Russland, machen doch die Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft rund 40 Prozent der Steuereinnahmen Russlands aus. Aber auch private Anleger können Einnahmen aus dem Ölhandel generieren,zum Beispiel mit den Produkten aus unserer ISIN-Liste. Hier eine kleine Auswahl:

    Optionsschein auf Brent Crude Oil DG3DXE DZ Bank
    Inline-Optionsschein auf WTI Light Sweet Crude Oil SE9Q6J Société Générale
    BRENT CRUDE OIL FUTURE PB3G11 BNP Paribas

    Putin GazpromRussland hatte Anfang Dezember 2016 zugesagt, sich den Förderkürzungen der OPEC anzuschließen, und im Laufe des Jahres 2017 die Produktion allmählich zu drosseln. Finanzminister Anton Siluanov geht davon aus, dass Ölpreise von 50 Dollar zu zusätzlichen Steuereinnahmen von einer Billion Rubel (16,9 Mrd. Dollar) führen würden. Die Planungen für die Haushaltsbudgets für die Jahre 2017 bis 2019 liegen bei einem Ölpreis von lediglich 40 Dollar je Barrel. Von umso größerer Bedeutung ist die weitere Entwicklung des Ölpreises für die russische Wirtschaft.

    Sollten die US-Fracking-Unternehmen die gestiegenen Ölpreise nutzen, um ihre ohnehin hohe Förderung weiter zu steigern, und damit die Drosselung der OPEC zu konterkarieren, könnte der Ölpreis allmählich seinen Höhepunkt erreichen. In dem Umfeld dürfte der Anstieg des Rubels auslaufen. Erfahren Sie im Magazin der DZ Bank weitere Hintergründe zum Anstieg des Ölpreises.

    Russland will weiteren Anstieg des Rubels verhindern

    Der bisherige Anstieg des Ölpreises hat den Rubel kräftig nach oben getrieben. 2016 war der Rubel die zweitbeste Währung der Welt mit einem Anstieg von fast 20 Prozent gegenüber dem Dollar. Seit Jahresanfang hat der Rubel um weitere fünf Prozent zugelegt, und liegt mit Kursen von 59 Rubel je Dollar auf dem Niveau von Juli 2015. Sollte der Ölpreis weiter steigen, würde das den Rubel weiter beflügeln. Das wäre eine gute Nachricht gerade für die Verbraucher, zumal dadurch ausländische Güter nicht mehr ganz so teuer wären wie bislang, wodurch die Inflation weiter sinkt. Im Januar war sie auf fünf Prozent zurückgegangen, das war der niedrigste Wert seit Juni 2012.

    Rohstoffe_ÖlNotenbankchefin Elvira Nabiullina geht davon aus, dass sich die Inflation bis Ende 2017 deutlich der Marke von vier Prozent nähern wird, was dem Inflationsziel der Notenbank entspricht. Dennoch greift die Notenbank am Währungsmarkt ein, um einen weiteren Anstieg des Rubels zu verhindern. Der Grund: da die Einnahmen aus dem Öl-Geschäft weitestgehend auf Dollar-Basis sind, bedeutet ein Anstieg des Rubel, das Russland weniger Einnahmen auf Rubel-Basis hätte als vorher.

    Eine Stabilisierung des Rubels auf dem aktuellen Niveau, würde allerdings für anhaltenden Druck auf die Verbraucher sorgen, ist der Rubel doch trotz der jüngsten Erholung noch immer um mehr als 40 Prozent weniger wert als Mitte 2014, als der Einbruch des Ölpreises begonnen hatte. Die schwache Kaufkraft der russischen Verbraucher spiegeln die Einzelhandelsumsätze wider: Sie lagen im Dezember um 5,9 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

    Welche Auswirkungen dies Analysten zufolge auf die russische Wirtschaft hat und wie es am russischen Aktienmarkt weitergeht, schauen wir uns morgen im zweiten Teil an. Weitere Analysen zu den globalen Märkten und Produktideen für die Anlageentscheidung finden Sie auch in den MÄRKTE & ZERTIFIKATE weekly der BNP.




    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Das schwarze Gold hilft Russland auf die Beine Der kräftige Anstieg des Ölpreises stützt die russische Wirtschaft deutlich und sorgt für eine starke Erholung des Rubels. Dennoch steht die Wirtschaft noch vor großen Herausforderungen. Besonders der kräftige Anstieg der heimischen Währung …