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    US-Autokredite auf Rekordstand  10105  0 Kommentare Kommt jetzt die Pkw-Blase?

    Laut den Daten der Federal Reserve Bank of New York sind die Auto-Kredite der US-Amerikaner im letzten Quartal auf einen neuen Höchststand gesprungen. Ganze 1,16 Billionen Dollar beträgt der Schuldenberg, mit dem sich die glücklichen Fahrer ihre neuen Karren finanzieren lassen. 

    Warum eine Spekulationsblase eigentlich immer nur für den Immobilien- oder Aktienmarkt heraufbeschwören, wenn sie doch auch bei anderen Vermögensgegenständen zustande kommen kann? Warum zum Beispiel nicht mal von einem Fahrzeug-Crash sprechen und dabei gerade keinen Verkehrsunfall meinen?

    So manch einer lässt sich dieser Tage genau dazu hinreißen. Denn die Statistiken der Federal Reserve Bank of New York lassen ein Schema erkennen, welches dunkel an die Anfangsphase der Finanzkrise von 2008 erinnert. Demnach sei das Volumen für Autokredite in den USA im letzten Quartal 2016 so hoch gewesen, wie niemals zuvor.

    Verführt von Mini-Zinsen und billigem Sprit müssen die US-Autobesitzer ihren Gläubigern zurzeit noch 1,16 Billionen Dollar zurückzahlen. Das sind rund 6.100 Dollar pro Yankee-Nase, die schon fahren darf. Oder auch 43,4 Millionen Ford F-150-Pickups, wie "Bloomberg" ausgerechnet hat. 

    Doch während es in der Vergangenheit hauptsächlich Banken waren, die ihre Kunden - ob reich oder arm - zur Aufnahme neuer Schulden animiert haben, trifft das in diesem Fall auf die Autohäuser selbst zu. Denn häufig verkaufen sie ja nicht nur die Fahrzeuge allein, sondern gleichzeitig auch noch die dazu passenden Kredite. Tatsächlich ist das bei fast jedem zweiten Autokauf der Fall.

    Der Fed zufolge habe sich hier nun in den letzten Jahren die bekannte und gefährliche Tendenz entwickelt, wichtige Vergabestandards herunterzufahren und Rückzahlungszeiträume auf bis zu sechs oder sieben Jahre auszudehnen. Dadurch vereinen die verantwortlichen Autobauer heute drei Viertel aller bonitätsschwachen Subprime-Kredite auf sich, der deutlich verlässlichere Anteil an Auto-Krediten ist bei Bankhäusern und Kreditgenossenschaften zu finden. 

    Geraten die Kreditnehmer also verstärkt in Zahlungsverzug, so kriegen das die Fahrzeughersteller als erstes zu spüren. Kann man deshalb nun aber ernsthaft von einer Wiederholung der jüngeren Wirtschaftsgeschichte sprechen? Joseph Cioffi von der Kanzlei Davis and Gilberts findet genau das. Seiner Ansicht nach gäbe es ausreichend Parallelen, vor denen man nicht die Augen verschließen sollte. Auch in der "Welt" erschien erst vor Kurzem ein Artikel, wonach Hedgefonds derzeit verstärkt versuchen würden, Banken zur Platzierung von Shortpositionen gegen Autokredite zu überreden. 

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    Letztlich darf man aber auch nicht die offensichtlichen Unterschiede zum Immobilienmarkt übersehen, die den Vergleich dann doch wieder hinken lassen: Zum einen handelt es sich nämlich bei Autos um deutlich liquidere Vermögensgegenstände, die sich viel leichter wieder zu Geld machen lassen. Zum anderen ist die Anschaffung eines Pkws (meistens) dann doch mit einem weitaus geringeren finanziellen Aufwand verbunden, als es bei einem Häuserkauf der Fall wäre.

    Und weil die Leute auf ihren fahrbaren Untersatz zum Teil extrem angewiesen sind, wird dessen Abzahlung meist eher priorisiert, als zum Beispiel die Tilgung von offenen Studentendarlehen. Hier ist das Volumen auch nochmal deutlich höher, als bei den Auto-Krediten. 




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