Großaktionär ergreift die Flucht
10 Prozent weg: Rocket-Internet-Aktie der Schwerkraft ausgeliefert
FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein überraschender Anteilsverkauf durch den Großaktionär Kinnevik hat der Stimmung der Aktionäre des Start-up-Entwicklers Rocket Internet am Donnerstag einen Schlag versetzt. Der Großaktionär schleiche sich davon, kommentierten die Autoren des Bernecker-Börsenbriefes "AB Daily". Die Papiere brachen als Schlusslicht im Kleinwerteindex SDax um mehr als 10 Prozent auf 19,025 Euro ein. Die Kursrally seit Mitte Januar bis auf in der Spitze 23,54 Euro war damit endgültig dahin.
Wie die schwedische Beteiligungsgesellschaft Kinnevik am Mittwochabend bekannt gab, trennte sie sich von der Hälfte ihre Beteiligung an Rocket Internet. Die 10,9 Millionen Aktien oder 6,6 Prozent des Grundkapitals seien zu jeweils 19,25 Euro bei institutionellen Investoren platziert worden. Das war ein recht großer Abschlag von rund 10 Prozent auf den Schlusskurs vom Donnerstag. Zudem lag der Preis nahe dem unteren Ende der angestrebten Spanne. So wurden die Papiere laut Händlern zu 19 bis 20 Euro angeboten.
Die Aktien von Rocket Internet stehen seit geraumer Zeit unter Druck. Auf den Börsengang im Herbst 2014 zu einem Ausgabepreis von 42,50 Euro folgte ein kurzer Höhenflug bis auf 60,27 Euro im November desselben Jahres. Anschließend ging es steil nach unten. Im Sommer 2016 fiel der Kurs dann auf 16,355 Euro und damit auf den bisher tiefsten Wert. Seither gelang es den Papieren nicht, sich dauerhaft von der 20-Euro-Marke abzusetzen.
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Rocket Internet musste in der Vergangenheit immer wieder die Werte wichtiger Beteiligungen nach unten korrigieren. Dazu zählten Unternehmen wie der Möbelhändler Home 24, der Kochboxen-Lieferant Hellofresh oder die Modegruppe Global Fashion Group./mis/tih/stb