Dialog – Commerzbank nennt absurdes Kursziel
Passend zum Höhepunkt der Karnevalszeit tanzt der DAX um die 12.000-Punkte-Marke und gönnt sich nach der jüngsten Rally eine Pause. Ob die Kraft aber auch noch für eine nachhaltige Rückeroberung der Schwelle reichen wird, ist vollkommen offen. Neuigkeiten von Henkel, ProSiebenSat.1, Tesla und vor allem Dialog aus der zweiten Reihe sorgen für Schwung.
So schauen die Anleger am Donnerstag auf Henkel. Obwohl der Umsatz 2016 um 3,5 Prozent auf einen neuen Höchstwert von 18,7 Milliarden Euro gestiegen ist und die Aktionäre eine um gut 10 Prozent höhere Dividende erhalten, sorgt der Ausblick eher für Enttäuschung. Die Aktie zählt mit zu den größten Tagesverlierern. Eine ausführliche Analyse finden Sie hier: Henkel rückt ins Rampenlicht. Bei den US-Werten bleibt Tesla im Fokus, gestern gab es die neue Bilanz sowie einen Ausblick. Der Elektrobauer denkt offenbar über eine Kapitalerhöhung nach, die Aktie steht im Bereich der Rekordmarke. Weitere interessante Beiträge zu deutschen und internationalen Werten finden Sie täglich im Vontobel-Blog.
Amüsant finden wir eine neue Studie der Commerzbank. Analyst Thomas Becker lobte die etwas besser als erwarteten Zahlen zum vierten Quartal und den Ausblick. Die Einstufung wurde mit „Buy“ und Kursziel 45 Euro belassen. So weit, so verwirrend. Das Problem: Dialog steht aktuell bei 50 Euro, bis zum Kursziel von 45 Euro würden Anleger einen Verlust von zehn Prozent erleiden. Schauen Sie daher lieber in unsere täglich aktualisierte ISIN-Liste, die Empfehlungen können sich wirklich sehen lassen.
Keine klaren Signale von der Fed
Aus dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank Fed sind weiterhin keine klaren Signale zum genauen Termin einer weiteren Leitzins-Anhebung zu entnehmen. Die Währungshüter wollen die Zinsen recht zügig anheben, wobei der Interpretationsspielraum groß ist. Die meisten Anleger gehen nach wie vor von einer Anhebung im Juni aus.
Wer mutig auf die Wende von der Zinswende, also steigende Anleihenkurse beziehungsweise sinkende Zinsen setzen möchte, kann mit moderat gehebelten Knock-out-Papieren auf den Bund-Future (WKN TD3CG4) und auf den T-Bond (WKN TD774W) setzen. Günstig handeln können Sie diese Produkte beispielweise bei DEGIRO.
DAX: Entscheidung an der 12.000er-Marke
Auch wenn bis zur Rekordmarke nur noch knapp 400 Punkte fehlen, dürfte kurzfristig der weitere Weg für den Markt herausfordernd werden. Einige kleinere Hürden könnten zunächst eine Pause einleiten, bevor der nächste Aufwärtsimpuls startet.
Erneut erweist sich der aus statistischen Schwankungen berechnete Prognose-Korridor (grau im Stundenchart) als zuverlässiger Kompass. Im frühen Geschäft am Mittwoch kletterte der DAX in der Spitze bis auf 12.031 Punkte und schöpfte somit das zu erwartende Kurspotenzial bereits frühzeitig aus. Anschließend folgten Gewinnmitnahmen, die den Index wieder bis in den Bereich der 12.000 drückten. Das Abprallen vom oberen Rand des statistisch ermittelten Korridors war in der Vergangenheit bereits mehrfach zu beobachten und stellt noch keine unmittelbare Gefahr dar. Im Idealfall baut der Index den leicht überkauften Zustand durch eine Seitwärtsbewegung ab. Anschließend eröffnet sich wieder mehr Luft auf der Oberseite und der DAX könnte die 12.000er-Schwelle hinter sich lassen.
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Allerdings sollten Anleger nach wie vor sehr wachsam bleiben, auch die Gefahren auf der Unterseite sind nicht zu unterschätzen. Im Bereich der runden Schwelle verläuft die nördliche Begrenzung des im Tageschart eingezeichneten Aufwärtstrendkanals (grün gestrichelt). Bereits in der Index Radar Ausgabe vom Mittwoch hatten wir auf eine mögliche Blaupause hingewiesen. Die jüngste Entwicklung (blaue Ellipse im Tageschart) zeigt weiterhin große Parallelen mit dem Marktverhalten von vor vier Wochen (rote Ellipse) und könnte sich nun wiederholen. Demnach wären in den kommenden Tagen Verluste bis mindestens an den Monatsdurchschnitt (blaue Linie) bei derzeit 11.723 Punkten zu erwarten.
Aber auch eine Trendbeschleunigung und somit ein Anstieg über die obere Kanalgrenze bleiben als Option realistisch. Kurze Zwischenetappen bis zur Rekordmarke bei 12.390 liegen bei rund 12.100 und 12.215 Punkten. Hier verlaufen die im Stundenchart eingetragenen Grenzen des Prognose-Korridors.