checkAd

    ROUNDUP/9. Jahresminus in Folge  505  0 Kommentare RBS verliert seit 2008 rund 58 Milliarden Pfund

    LONDON (dpa-AFX) - Die verstaatlichte Royal Bank of Scotland (RBS) hat im vergangenen Jahr erneut Milliarden verloren. Mit einem Minus von knapp 7 Milliarden Pfund (8,3 Mrd Euro) war 2016 das neunte Verlustjahr in Folge. Damit häufte die britische Großbank seit ihrem Zusammenbruch infolge der Finanzkrise, wilder Spekulationen und einer missglückten Großübernahme einen Verlust von rund 58 Milliarden Pfund an. Bank-Chef Ross McEwan will jetzt noch mehr sparen. Zudem sollen die Risiken der Bank, die weltweit zu den größten Problemfällen der Branche gehört, weiter reduziert werden.

    Nachdem die RBS bereits Ende Januar angekündigt hatte, dass wieder einmal Sonderkosten in Milliardenhöhe das Ergebnis verhageln werden, ist der Jahresverlust an sich keine Überraschung mehr. Er fiel allerdings noch etwas höher aus als erwartet. 2008 hatte der Staat insgesamt 45,5 Milliarden Pfund in die Bank gepumpt, um sie zu retten. Aktuell hält die Regierung etwas mehr als 70 Prozent der Aktien - dieses Paket ist an der Börse derzeit rund 21 Milliarden Pfund wert.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu NatWest Group!
    Short
    3,12€
    Basispreis
    0,37
    Ask
    × 11,80
    Hebel
    Long
    2,56€
    Basispreis
    0,39
    Ask
    × 11,21
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    STAAT KOMMT SO SCHNELL NICHT RAUS

    Anders als der Konkurrent Lloyds , den die Regierung in der Finanzkrise auch mit einer Milliarden-Geldspritze retten musste, bekommt RBS die Kurve nicht. Bei Lloyds konnte sich der Staat inzwischen wieder fast komplett zurückziehen. Derzeit sind nur noch knapp vier Prozent der Aktien im Staatsbesitz - es waren mal mehr als 40 Prozent. Bei der RBS hatte es bisher erst einmal einen kleineren Verkauf von Anteilen gegeben. Der Kurs ist aktuell immer noch sehr weit weg von dem Niveau, das der Staat bräuchte, um ohne Verlust auszusteigen.

    Der seit Oktober 2013 an der Spitze stehende McEwan sieht sein Haus trotz des erneuten Milliardenminus auf gutem Weg, die mittelfristig gesteckten Ziele zu erreichen. Sobald alle Altlasten abgearbeitet sind, soll die RBS eine auf Großbritannien ausgerichtete Bank sein. Der Schwerpunkt des Geschäfts soll im britischen Filialgeschäft und der Finanzierung von Unternehmen liegen. Hier sei die Bank 2016 gut vorangekommen. So seien die Kosten und Risiken weiter reduziert und das Kapital weiter gestärkt worden.

    SPARKURS FORCIERT - ZIELE ZUM TEIL VERSCHOBEN

    McEwan will diesen Weg fortsetzen und kündigte an, dass der Sparkurs forciert werden soll. Und auch die Risiken sollen noch weiter sinken - zum Teil gehen die neuen Ziele über die bisher bekannten Vorgaben hinaus. So soll die Kostenbasis um weitere 2,5 Milliarden Pfund gedrückt werden. Allerdings braucht er mehr Zeit für seinen Umbau. So werde das Ziel, den Anteil der Kosten an den Erträgen unter die Marke von 50 Prozent zu drücken, erst 2020 und damit ein Jahr später als bislang angepeilt erreicht. Auch das Ziel einer Eigenkapitalrendite von 12 Prozent sei jetzt erst 2020 angepeilt.

    Die verschobenen Ziele kamen an der Börse nicht gut an - die Aktie verlor in den ersten Handelsminuten etwas an Boden. Das Papier war in den vergangenen Monaten allerdings wie die der meisten britischen Großbanken im Aufwind. Nach dem Mehrjahrestief von 148,90 Pence infolge der Brexit-Abstimmung in Großbritannien, stieg der Kurs der Aktie um rund zwei Drittel. Mit zuletzt rund 250 Pence ist das Papier aber immer noch rund 60 Prozent weniger wert als Anfang 2015, als viele Investoren schon einmal darauf gesetzt hatten, dass die Bank die Finanzkrise hinter sich lassen kann.

    SKANDALE BELASTEN IMMER WIEDER

    Doch seitdem haben immer wieder Skandale der Vergangenheit wie der Verkauf von nutzlosen Restschuldversicherungen an britische Privatkunden oder von faulen Hypothekenpapieren in den USA das Ergebnis verhagelt und die Beteiligung an vielen Finanzmarktmanipulationen. Zudem kostet der Konzernumbau immer wieder mehr Geld als erwartet und auch der geplante Verkauf von Randgeschäften, die zum Teil Folge von EU-Auflagen für die Milliardenhilfe sind, läuft nicht so gut wie erhofft./zb/jha/fbr





    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen

    Weitere Artikel des Autors


    Verfasst von dpa-AFX
    ROUNDUP/9. Jahresminus in Folge RBS verliert seit 2008 rund 58 Milliarden Pfund Die verstaatlichte Royal Bank of Scotland (RBS) hat im vergangenen Jahr erneut Milliarden verloren. Mit einem Minus von knapp 7 Milliarden Pfund (8,3 Mrd Euro) war 2016 das neunte Verlustjahr in Folge. Damit häufte die britische Großbank seit …