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     1370  1 Kommentar Rocket Internet – der Schrott muss raus…

    Berlin_Immobilien_2In hippen Stadtvierteln neigt man dazu für alltägliche Dinge, verrückte Begriffe zu bilden. So kann man sein Brot schon einmal in einer Brotmanufaktur kaufen. Ähnlich wie Brot wollte man bei Rocket Internet Start-Ups v0n der Stange “produzieren” und damit kräftige Renditen erzielen. Auf der Homepage kündigt man an “We build companies”. Kritiker bemängeln die Samwer-Brüder würden geschickt Modelle nach US-Vorbild kopieren und in der Aktie geschickt die Firmen bündeln. Über die sozialen Standards von Firmen wie “lieferando” lässt sich ebenfalls streiten.

    Nun kamen die Aktien der Startup-Schmiede Rocket Internet am Donnerstag unter die Räder, nachdem der schwedische Großaktionär Kinnevik die Hälfte seiner Anteile auf den Markt geworfen hat. Nach dem Motto “der Schrott muss raus” verabschiedet sich der Schwede von Rocket. Seit dem Börsengang im Herbst 2014 hat die Aktie nun mehr als die Hälfte an Börsenwert vernichtet. Das Tief lag im Sommer 2016 bei rund 16 Euro. Seitdem gelang es Rocket nicht mehr im sehr positiven Börsenumfeld die Marke von 20 Euro zu überwinden. Zur Erinnerung: Die meisten US-Tecs stehen am Rekordhoch oder sind sehr gut gelaufen. Wir würden die Rocket-Aktie allenfalls zum Short anfassen. Risikoaffine Trader greifen zur WKN HU75RL.

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    Wir blicken auf die DAX-Chartanalyse von Index-Radar:

    Mit dem kurzzeitigen Sprung über die 12.000er-Marke hat der DAX in dieser Woche einen wichtigen Erfolg erzielt. Viele professionelle Investoren hatten die Schwelle als Kursziel für 2017 ausgegeben und realisieren nun Buchgewinne. Der gestrige Rücksetzer kommt daher nicht überraschend und passt perfekt in unser vorgestelltes Szenario.

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    Das in den vergangenen Tagen beschriebene Bild bleibt zunächst, wie es ist: Mittel- bis langfristig zeigt der deutsche Leitindex eine stabile Aufwärtsbewegung. Dies zeigen sowohl die seit Monaten bestehende Serie von steigenden Hoch- und Tiefpunkten wie auch die seit Herbst vergangenen Jahres anziehende 200-Tage-Linie. In der übergeordneten Perspektive geben somit die Käufer die Richtung vor. Steigende Kurse sind auf Sicht von einigen Wochen daher grundsätzlich wahrscheinlicher.

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    Wie in Aufwärtsbewegungen üblich müssen Anleger aber jederzeit mit gesunden Konsolidierungsphasen rechnen. Vor allem wenn die Kurse innerhalb kurzer Zeit stark gestiegen sind, sollten Käufe zurückgestellt werden. Risikobereite Trader können diese Phasen sogar nutzen, um kurzfristig auch von fallenden Kursen zu profitieren.

    Eine solche Gelegenheit liegt seit zwei Tagen wieder vor. Der DAX war zuletzt bis knapp an die Obergrenze des im Stundenchart eingezeichneten dunkelgrauen Prognose-Korridors gelaufen, der rund 90 Prozent aller Kursschwankungen umfasst. Als zusätzliche Belastung erweist sich auch die erreichte Grenze des langfristigen Aufwärtstrendkanals (grün gestrichelt im Tageschart). Dabei zeigte der DAX in den vergangenen Tagen ein ähnliches Verhalten wie bereits Ende Januar (rote Ellipse). Mit dem gestern erfolgten Rücksetzer unter die schwache Haltemarke bei 11.965 Punkten könnte nun ? ähnlich wie vor vier Wochen – der Startschuss für einen Rücklauf an den Monatsdurchschnitt bei 11.730 Zählern gefallen sein. chart3

    Scheitert zum Wochenschluss die Rückeroberung der 11.965er-Marke, stellt die Unterstützung bei etwa 11.810 die nächste Zielmarke dar. Knapp darunter verläuft bereits die 21-Tage-Linie, an der Schnäppchenjäger meist zugreifen. Sollte auch hier der Verkaufsdruck hoch bleiben, wird der DAX wohl die bereits mehrfach bestätigte Nachkaufzone bei 11.400/11.480 in Anspruch nehmen. Statistisch sind die Bären derzeit klar im Vorteil: Auf Basis der vergangenen zehn Jahre weisen einige Handelstage im letzten Februar-Drittel beim DAX wie auch den US-Indizes nur eine Gewinnquote von 36 bis 45 Prozent auf.

    Wichtig zu wissen: Trotz der nun erhöhten Wahrscheinlichkeit einer Konsolidierung ist eine Neubewertung vorerst nicht in Sicht. Im Gegenteil – der Aufwärtstrendkanal steigt weiter an. Entsprechend verschiebt sich auch das Potenzial für den DAX Richtung Norden, bereits in rund vier Wochen wäre das Rekordhoch bei 12.390 in Reichweite. Zudem ist der Markt mit Blick auf den Abstand zur 21-Tage-Linie (blauer Verlauf unter dem Tageschart) noch nicht überhitzt, die Gefahr einer größeren Korrektur ist daher gering. Erst wenn der Index ausgehend vom aktuellen Niveau um mehr als fünf Prozent und somit unter 11.400 fallen sollte, müsste die mittelfristig positive Einschätzung hinterfragt werden.

    Diese Chartanalyse stellen wir Ihnen gemeinsam mit Index-Radar zur Verfügung. Wenn Sie uns oder ihn unterstützen möchten, würden wir uns freuen, wenn Sie sich den Premium-Bereich von Index-Radar einmal ansehen. Hier geht`s dorthin…



    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Rocket Internet – der Schrott muss raus… In hippen Stadtvierteln neigt man dazu für alltägliche Dinge, verrückte Begriffe zu bilden. So kann man sein Brot schon einmal in einer Brotmanufaktur kaufen. Ähnlich wie Brot wollte man bei Rocket Internet Start-Ups v0n der Stange …