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    Rot - Röter - RBS  1750  0 Kommentare Royal Bank of Scotland verliert 58 Milliarden Pfund in neun Jahren

    (neu: Aktienkurs, Ziel 2018)

    LONDON (dpa-AFX) - Die verstaatlichte Royal Bank of Scotland (RBS) hat im vergangenen Jahr erneut einen heftigen Verlust eingefahren. Mit einem Minus von knapp 7 Milliarden Pfund (8,3 Mrd Euro) war 2016 das neunte Verlustjahr in Folge. Damit häufte die britische Großbank seit ihrem Straucheln infolge der Finanzkrise, wilder Spekulationen und einer missglückten Großübernahme einen Verlust von insgesamt rund 58 Milliarden Pfund an. "Die RBS erwartet, dass 2017 das letzte Jahre des großen Aufräumens wird", erklärte das Management am Freitag in London. Es würden weitere hohe Kosten anfallen. "Folglich erwarten wir, dass die Bank 2018 wieder profitabel sein wird."

    Nachdem die RBS bereits Ende Januar angekündigt hatte, dass wieder einmal Sonderkosten in Milliardenhöhe das Ergebnis verhageln werden, ist der Jahresverlust an sich keine Überraschung mehr. Er fiel allerdings noch etwas höher aus als erwartet. Die Aktie fiel bis zum Freitagmittag um mehr als 3 Prozent.

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    Bankchef Ross McEwan will nun noch mehr sparen. Zudem sollen die Risiken der Bank, die weltweit zu den größten Problemfällen der Branche gehört, weiter reduziert werden. Der Staat hatte im Krisenjahr 2008 insgesamt 45,5 Milliarden Pfund in die Bank gepumpt, um sie zu retten. Aktuell hält die Regierung etwas mehr als 70 Prozent der Aktien - dieses Paket ist an der Börse derzeit rund 21 Milliarden Pfund wert.

    STAAT KOMMT SO SCHNELL NICHT RAUS

    Anders als der Konkurrent Lloyds , den die Regierung in der Finanzkrise auch mit einer Milliarden-Geldspritze retten musste, bekommt RBS die Kurve nicht. Bei Lloyds konnte sich der Staat inzwischen wieder fast komplett zurückziehen. Derzeit sind nur noch knapp vier Prozent der Aktien im Staatsbesitz - es waren mal mehr als 40 Prozent. Bei der RBS hatte es bisher erst ein Mal einen kleineren Verkauf von Anteilen gegeben. Der Kurs ist aktuell immer noch sehr weit weg von dem Niveau, das der Staat bräuchte, um ohne Verlust auszusteigen.

    Der seit Oktober 2013 an der Spitze stehende McEwan sieht sein Haus trotz des erneuten Milliardenminus auf gutem Weg, die mittelfristig gesteckten Ziele zu erreichen. Sobald alle Altlasten abgearbeitet sind, soll die RBS eine auf Großbritannien ausgerichtete Bank sein. Der Schwerpunkt des Geschäfts soll im britischen Filialgeschäft und der Finanzierung von Unternehmen liegen. Hier sei die Bank 2016 gut vorangekommen. So seien die Kosten und Risiken weiter reduziert und das Kapital weiter gestärkt worden.

    SPARKURS FORCIERT - ZIELE ZUM TEIL VERSCHOBEN

    McEwan will diesen Weg fortsetzen und kündigte an, dass der Sparkurs forciert werden soll. Und auch die Risiken sollen noch weiter sinken - zum Teil gehen die neuen Ziele über die bisher bekannten Vorgaben hinaus. So soll die Kostenbasis um weitere 2,5 Milliarden Pfund gedrückt werden. Allerdings braucht er mehr Zeit für seinen Umbau. So werde das Ziel, den Anteil der Kosten an den Erträgen unter die Marke von 50 Prozent zu drücken, erst 2020 und damit ein Jahr später als bislang angepeilt erreicht. Auch das Ziel einer Eigenkapitalrendite von 12 Prozent sei jetzt erst 2020 angepeilt.

    Die verschobenen Ziele kamen an der Börse genauso schlecht an wie der höhere Verlust. Die Aktie war in den vergangenen Monaten allerdings wie die der meisten britischen Großbanken im Aufwind. Nach dem Mehrjahrestief von 148,90 Pence infolge der Brexit-Abstimmung in Großbritannien stieg der Kurs der Aktie um rund zwei Drittel. Zuletzt wurde der Aufwärtstrend angefacht von der Erwartung auf weniger Bankenregulierung nach dem Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl.

    SKANDALE BELASTEN IMMER WIEDER

    Mit zuletzt gut 240 Pence ist das Papier aber immer noch ungefähr 60 Prozent weniger wert als Anfang 2015, als viele Investoren schon einmal darauf gesetzt hatten, dass die Bank die Finanzkrise hinter sich lassen kann.

    Doch seitdem haben immer wieder Skandale das Ergebnis belastet wie der Verkauf von nutzlosen Restschuldversicherungen an private britische Kreditnehmer oder von faulen Hypothekenpapieren in den USA. Auch die Beteiligung an Finanzmarktmanipulationen kam die Bank teuer zu stehen. Zudem kostet der Konzernumbau immer wieder mehr Geld als erwartet und auch der geplante Verkauf von Randgeschäften - die teils eine Folge von EU-Auflagen für die Milliardenhilfe sind - läuft schlechter als erhofft./zb/das/tih/fbr




    dpa-AFX
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