Nordstrom
Trumps Twitter-Attacke hat der Kaufhauskette kaum geschadet
Weil das US-Warenhaus Nordstrom die Modekollektion seiner Tochter Ivanka aus dem Sortiment genommen hatte, wollte sich US-Präsident Trump Anfang Februar offenbar mit einem Tweet dafür rächen. Funktioniert hat das nicht. Ganz im Gegenteil.
Böse Zungen würden behaupten, Donald Trump habe mit diesem Tweet genau jenen Effekt im Sinn gehabt, der oftmals schon bei seinen vorherigen Unternehmensattacken eingetreten ist. Gemeint ist der unmittelbare Kursrutsch börsennotierter Konzerne, die Ziel seiner Twitter-Angriffe waren. So geschehen unter anderem bei Boeing, Lockheed Martin und Toyota.
Sein jüngster Seitenhieb gegen Nordstrom scheint jedoch ins Leere gelaufen zu sein. Am 8. Februar echauffierte Trump sich darüber, dass die US-Kaufhauskette die Modelinie seiner Tochter Ivanka aus dem Sortiment genommen hatte. Das sei eine "so unfaire Behandlung" gewesen - wirklich "furchtbar", wie er schrieb.
Anleger scheint das jedoch nicht verschreckt zu haben. Nachdem die Aktie an der New Yorker Börse noch am selben Tag um 3,7 Prozent zugelegt hatte, bestätigte jetzt auch der Co-Chef der Kette, Peter Nordstrom, dass sich der Tweet nur "unwesentlich" auf die Verkaufszahlen niedergeschlagen habe. Egal wie man es drehe, der Effekt sei "kaum wahrnehmbar gewesen", fügte er bei seinem Telefonat mit Analysten hinzu (Quelle: "CNBC").
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Dabei hatten manche Trump-Unterstützer sogar nochmal nachgelegt und dazu aufgerufen, ab sofort nicht mehr bei Nordstrom einkaufen zu gehen. Womöglich hat aber die von Trump-Gegnern initiierte Twitter-Kampagne #GrabYourWallet wiederum dazu geführt, dass sich bei den Geschäftszahlen Nordstroms am Ende wirklich nicht viel getan hat. Unter dem Hashtag werden Konsumenten dazu aufgefordert, jegliche Produkte zu boykottieren, bei denen das Trump-Imperium seine Finger mit drin hat. Im Spiel um das Schicksal der Kaufhauskette wurde von den Parteien somit eine klassische Pattsituation erreicht.