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    Kaputtgespart  3843  1 Kommentar Studie: Armut in Griechenland seit 2008 um 40 Prozent angestiegen

    Griechenland kommt nach Ansicht der restlichen EU-Staaten nicht mit seinen Reformen hinterher. Dennoch wird seit der Finanzkrise gespart, was das Zeug hält. Zu spüren bekommen das hauptsächlich Privatangestellte, die vorher schon wenig hatten. 

    Am Dienstag wurden in Athen neue Kontrollen zur Überwachung des griechischen Reformprogramms eingeführt. Zugleich wurde und wird auch ein weiteres Mal ausgiebig darüber disktuiert, wie die Hellenen es schaffen können, bis 2018 weitere 3,6 Milliarden Euro einzusparen. Denn dadurch, so die Hoffnung, könne der griechische Haushalt endlich wieder mal schwarze Zahlen schreiben. Nach Einschätzung der griechischen Finanzpresse wäre dies ein Rekord in der Geschichte der Staatsfinanzen der Länder dieser Welt. 

    Die vorgeschlagenen und bisher durchgeführten Maßnahmen haben allerdings jetzt schon einen übergroßen Tribut von der Bevölkerung gefordert. So kamen die Autoren einer Einkommensstudie bereits vor zwei Jahren zu dem Schluss, dass das durchschnittliche Haushaltseinkommen der Griechen aufgrund von Lohnkürzungen, Steuererhöhungen und Firmenpleiten zwischen 2008 und 2012 um knapp ein Viertel zurückgegangen ist ("Süddeutsche"). 

    Nun hat auch das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln (IW) nachgelegt - allerdings noch ein wenig differenzierter. In einer eigenen Untersuchung zeigten die Wissenschaftler, wie stark die Armut unter den Griechen seit 2008 zugenommen hat. Dabei bezogen sie sich nicht ausschließlich auf die Höhe der Haushaltseinkommen, sondern gaben auch Indizien, wie bestimmte materiellen Entbehrungen ein niedriges Bildungsniveau, Unterbeschäftigung, das Wohnumfeld und gesundheitliche Einschränkungen eine individuelle Gewichtung. 

    Die Ergebnisse wurden in einem sogenannten multi-dimensionalen Armutsindex für die Jahre 2008 bis 2015 zusammengefasst. Laut den Experten veranschauliche dieser, dass die wirtschaftliche Misere privater griechischer Haushalte noch viel gravierender zugenommen habe, als bislang vermutet. 

    "Größter Verlierer ist Griechenland mit einem (Armuts-) Anstieg von mehr als 40 Prozent, gefolgt von Irland und Zypern mit je 28 Prozent", resümierte IW-Autor Christoph Schröder gegenüber "Reuters". Er verwies auf die jahrelange Rezession und die immer noch sehr hohe Arbeitslosigkeit in Griechenland. Das liege, so Schröder, natürlich auch am Sparkurs und an den Auflagen der Geldgeber. 

    Doch auch in Spanien und Italien siganlisiere das Barometer einen Anstieg. Demgegenüber hätten osteuropäische Länder, wie Polen, Tschechien und Slowenien in letzter Zeit aufholen können. "Tschechien ist quasi das Skandinavien des Ostens", sagte Schröder. Deutschlands östlicher Nachbar habe etwa in puncto Arbeitslosigkeit und Bildung an Boden gutgemacht und liegt damit im multi-dimensionalen Armutsindex der EU hinter Schweden, Finnland und Luxemburg auf Rang vier. Deutschland hat es lediglich auf Platz 8 geschafft.





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    Kaputtgespart Studie: Armut in Griechenland seit 2008 um 40 Prozent angestiegen Griechenland kommt nach Ansicht der restlichen EU-Staaten nicht mit seinen Reformen hinterher. Dennoch wird seit der Finanzkrise gespart, was das Zeug hält. Zu spüren bekommen das hauptsächlich Privatangestellte, die vorher schon wenig hatten.

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