Deutsche Telekom
Nach Zahlen unter Druck, Brexit belastet
Die Deutsche Telekom reiht sich im deutschen Aktienindex heute unter die größten Verlierer ein und enttäuschte die ohnehin schon pessimistischen Schätzungen der Analysten - hohe Abschreibungen führten im vierten Quartal zu größeren Verlusten als zuvor noch erwartet worden war.
Der Telekommunikationsriese Deutsche Telekom verfehlte in 2016 mit einem bereinigten EBITDA von 21,4 Milliarden Euro (VJ: 19,9 Mrd. Euro) und einem Nettogewinn von 2,68 Milliarden Euro (VJ: 3,25 Mrd. Euro) die Analystenschätzungen deutlich, was Anleger im heutigen Handel dazu bewog die Aktie abzustrafen und ans Ende der DAX-Liste zu degradieren. Zwar lag der Umsatz mit 73,1 Milliarden Euro (VJ: 69,2 Mrd. Euro) über den Erwartungen, allerdings belasten trübe Aussichten wegen des bevorstehenden Brexit die Unternehmenserwartungen. Punkten konnte jedoch die Telekom wieder im US-Geschäft, welches fast die Hälfte der gesamten Erlöse ausmacht.
Aus technischer Sicht steht das Papier der Deutschen Telekom auf den ersten Blick gar nicht mal so schlecht da - obwohl die Kursnotierungen zeitweise bis an den gleitenden Durchschnitt EMA 50 heran reichten, sind wieder Schnäppchenjäger unterwegs und konnten ein Teil der heutigen Verluste wieder wettmachen. Dennoch belastet übergeordnet ein potentielles Doppeltop im Bereich von 16,63/16,66 Euro den aktuellen Kursverlauf, was noch weitere Abgaben zur Folge haben könnte. Der Ausbruch über den kurzfristigen Abwärtstrend ist aller Wahrscheinlichkeit nach nun Makulatur. Die Deutsche Telekom peilt jedoch im folgenden Jahr deutliche Umsatz- und Gewinnsteigerungen an, welche den Konzern wieder auf Kurs bringen sollten und auch in der Aktie weiteres Aufwärtspotential freisetzen könnten. Daher dürfte der aktuelle Rücksetzer auch nicht allzu groß ausfallen, Schnäppchenjäger können gegen den aktuellen Markttrend von tieferen Kursnotierungen durchaus profitieren.
Rücksetzer als attraktive Einstiegs-Chance nutzen
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Zunächst einmal sind Rücksetzer bis in den Bereich von grob 15,82 Euro und darunter auf 15,62 Euro zu favorisieren - Von diesem Kursniveau aus könnte es anschließend aber zurück an die Jahreshochs bei 16,66 Euro wieder rauf gehen. Daher eignet sich die 200 Tage-Durchschnittslinie besonders gut für ein spekulatives Long-Investment und kann beispielshalber über das Mini Long Zertifikat (WKN: PR029G) ganz gut abgedeckt werden. Die dazu passende Verlustbegrenzung sollte das Niveau des EMA 200 jedoch nicht überschreiten. Erst darunter drohen weitere Rücksetzer zurück bis in den Kussbereich aus der zweiten Jahreshälfte 2016 um 14,06 Euro. Das würde der Deutschen Telekom-Aktie jedoch einen empfindlichen Seitenhieb verpassen und baldige Kursgewinne auf unbestimmte Zeit verschieben.