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    ROUNDUP 2  637  0 Kommentare Hannover Rück peilt nach Rekordgewinn weitere Sonderdividenden an

    (neu: Aussagen zu weiterer Sonderdividende für 2017, Schadenreserven, Analystenstimme, Aktienkurs)

    HANNOVER (dpa-AFX) - Der Rückversicherer Hannover Rück schüttet nach seinem fünften Rekordgewinn in Folge so viel Geld an seine Aktionäre aus wie noch nie. Die Dividende soll für 2016 von 4,75 Euro im Vorjahr auf 5,00 Euro je Aktie steigen, wie der kleinere Rivale des Weltmarktführers Munich Re am Donnerstag in Hannover mitteilte. Das Management um Vorstandschef Ulrich Wallin reagiert damit auch auf das seit Jahren anschwellende Kapitalpolster des Konzerns. Für 2017 stellte Wallin bereits eine weitere Sonderdividende in Aussicht.

    Am Finanzmarkt geriet die Hannover-Rück-Aktie dennoch unter Druck und verlor am Morgen zeitweise fast zwei Prozent an Wert. Um die Mittagszeit lag sie noch mit 0,61 Prozent im Minus bei 105,849 Euro und gehörte damit zu den schwächeren Werten im MDax .

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    Analyst Michael Haid von der Commerzbank bemängelte, dass der weltweit drittgrößte Rückversicherer 2016 im Schaden- und Unfallgeschäft außergewöhnlich hohe Schadenreserven aufgelöst habe. Dies deute auf eine schlechtere Qualität der eigentlichen Ergebnisse hin. Vorstandschef Ulrich Wallin und Finanzchef Roland Vogel wiesen dies zurück. Zwar habe die Hannover Rück tatsächlich ungewöhnlich hohe Reserven aus früheren Jahren aufgelöst. Unter dem Strich habe sie ihre Schadenrückstellungen 2016 aber sogar um 1,2 Milliarden Euro aufgestockt.

    Deswegen hat der Vorstand auch keine Bedenken, eine weitere Sonderdividende auszuschütten. Die Gewinnbeteiligung der Aktionäre besteht wie schon in den beiden Vorjahren aus einer regulären und einer Sonderdividende. Während die Sonderausschüttung mit 1,50 Euro auf dem Niveau von 2015 bleiben soll, wollen Vorstand und Aufsichtsrat die Basisdividende um 25 Cent auf 3,50 Euro anheben. Damit schüttet die Hannover Rück mehr als 50 Prozent ihres Gewinns an die Anteilseigner aus.

    Auch die Dividende für 2017 könnte die übliche Quote von 35 bis 40 Prozent des Nettogewinns überschreiten, kündigte Wallin an. Auch künftig will der Vorstand überschüssiges Kapital lieber über Sonderdividenden als über Aktienrückkäufe an die Aktionäre zurückgeben. Der Großteil der Ausschüttungen kommt dem Versicherungskonzern Talanx (HDI, Neue Leben) in Hannover zugute, dem gut jede zweite aller Hannover-Rück-Aktien gehört.

    Wie bereits im Februar mitgeteilt, verdiente die Hannover Rück im abgelaufenen Jahr unter dem Strich 1,17 Milliarden Euro und damit knapp zwei Prozent mehr als 2015. Naturkatastrophen und von Menschen verursachte Großschäden kosteten das Unternehmen rund 627 Millionen Euro und damit neun Prozent mehr als im katastrophenarmen Vorjahr. Allerdings hatte der Vorstand ursprünglich fast 200 Millionen Euro mehr eingeplant.

    Für 2017 peilt Hannover-Rück-Chef Wallin den dritten Milliardengewinn in Folge an - und das trotz der Niedrigzinsen und eines anhaltenden Preiskampfs in der Branche. So verzinsten sich die Kapitalanlagen des Unternehmens 2015 noch mit 3,5 Prozent, 2016 aber nur noch mit 3,0 Prozent. Für 2017 geht Finanzvorstand Roland Vogel nur noch von 2,7 Prozent aus. Im Schaden- und Unfallgeschäft musste die Hannover Rück zum Jahreswechsel erneut Preisrückgänge hinnehmen.

    Seine Gewinnprognose für 2017 begründete Wallin unter anderem mit neuen Verträgen in der Personen-Rückversicherung. Dort hat die Hannover Rück mit Kunden Finanzierungslösungen vereinbart, bei denen sie von Erstversicherern nicht nur Vertragsrisiken übernimmt, sondern etwa deren künftig erwartete Gewinne vorfinanziert. Erstversicherer können sich auf diese Weise Kapital beschaffen, etwa um neue Geschäftsbereiche aufzubauen.

    An Geld mangelt es der Hannover Rück nicht. 2016 wuchs das Eigenkapital von 8,1 Milliarden auf 9,0 Milliarden Euro und damit deutlich stärker als der Nettogewinn. Die Eigenkapitalrendite ging dadurch von 14,7 Prozent auf 13,7 Prozent zurück. Dennoch liege die Hannover Rück damit in der Branche an der Spitze, sagte Wallin.

    Weil sich nicht genügend lukratives Neugeschäft findet, können Rückversicherer ihre wachsenden Kapitalpolster nicht mehr so gut in Gewinn ummünzen wie früher. Zudem fallen die Katastrophenschäden seit Jahren vergleichsweise niedrig aus und geben den Unternehmen wenig Argumente, im Geschäft mit Erstversicherern wie Allianz oder Axa an der Preisschraube zu drehen. Daher geben Unternehmen wie Hannover Rück, Munich Re und Swiss Re seit Jahren hohe Summen an ihre Aktionäre zurück./stw/ees/jha/





    dpa-AFX
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