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     656  0 Kommentare Aigner scheitert mit Vermittlungsversuch bei Zulieferer Grammer

    AMBERG (dpa-AFX) - Im Abwehrkampf beim Autozulieferer Grammer gegen die umstrittene Investorenfamilie Hastor hat sich die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) eingeschaltet - allerdings ohne Erfolg. Sie habe versucht, einen Kontakt mit der Familie Hastor herzustellen, das sei ihr aber nicht gelungen, sagte Aigner am Freitag beim Besuch des größten deutschen Grammer-Werks im oberpfälzischen Haselmühl bei Amberg. Mit dem Besuch habe sie ein Zeichen setzen wollen. "Mir geht es um den Bestand des Werks und die Arbeitsplätze." Grammer beschäftigt mehr als 12 000 Mitarbeiter, die meisten davon im Ausland.

    Grammer lebe wie viele Zulieferer von Aufträgen der Hersteller und sei auf ein gutes Verhältnis zu diesen angewiesen. Es sei zu befürchten, dass die Beziehungen zu den Herstellern belastet würden. "Die Kunden der Grammer AG haben mir ihre Bedenken bestätigt", betonte Aigner. Die Hastors hatten im vergangenen August mit einem Lieferstopp ihrer Prevent-Gruppe die Bänder bei VW in Wolfsburg und Emden lahmgelegt. Grammer befürchtet, dass Kunden abspringen, wenn die Familie die Kontrolle übernimmt.

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    Die bosnische Familie Hastor ist über ihre Investment-Gesellschaften Cascade und Halog an der Grammer AG beteiligt. Sie hält zwischen 20 und 30 Prozent der Aktien - möglicherweise genug, um auf der Hauptversammlung Ende Mai die Mehrheit im Aufsichtsrat zu übernehmen und Vorstandschef Hartmut Müller abzulösen. Ihm wirft sie eine zu geringe Gewinnmarge vor.

    Müller sagte am Freitag, nach vorläufigen Zahlen habe die Grammer AG 2016 das beste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte eingefahren. Für das laufende Jahr sei sogar noch eine Steigerung möglich. "Es war für uns schon überraschend, dass ein Aktionär mit seinen 20 Prozent Anteilen starken Einfluss nehmen will", erläuterte Müller.

    Bei der Hauptversammlung im vergangenen Jahr seien Vertreter der Familie Hastor anwesend gewesen, hätten aber keinerlei Fragen gestellt. Umso bemerkenswerter sei es gewesen, dass die Hastors dann in der zweiten Jahreshälfte 2016 auch noch deutlich Aktien zugekauft hätten. "Wenn ich kein Vertrauen in ein Unternehmen habe, ist es ungewöhnlich, in stärkerem Umfang Aktien zu kaufen", sagte Müller.

    Bislang habe es keinerlei Möglichkeit gegeben, sich mit der Investoren-Familie auszutauschen. So könne über deren Absichten nur spekuliert werden. "Das beunruhigt das Management, die Mitarbeiter und die Kunden." Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und 1. Bevollmächtigte der IG Metall Amberg, Horst Ott, ergänzte: "Da entsteht auch ein stückweit Wut."/rbe/DP/she





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