Ernüchterndes Studienergebnis
An alle Ü-40er: Statistisch gesehen braucht ihr nicht mehr auf eine Gehaltserhöhung hoffen
Wer nicht Chef ist, der braucht sich ab dem 40. Lebensjahr keine großen Hoffnungen mehr auf ein weiteres Gehaltsplus machen. Zu dieser (leicht deprimierenden) Erkenntnis kamen die Autoren einer Studie vom Vergleichsportal Gehalt.de. Noch frustrierender: Die geringsten Chancen auf regelmäßige Einkommenssprünge haben Mütter ohne Studium.
Mit 40 ist der Zenit überschritten - also zumindest, was das Gehalt angeht. Denn ab diesem Alter wird es für Berufstätige statistisch gesehen immer schwieriger, eine Lohnsteigerung durchzudrücken. Bei der Untersuchung der Biografien von 220.000 Beschäftigten stellten Analysten des Vergleichsportals Gehalt.de fest, dass der Einkommenszuwachs bei den meisten Leuten ab dem 40. Geburtstag stagniert.
In manchen Fällen würde es mit dem Geld ab dem Zeitpunkt sogar wieder bergab gehen - ein Phänomen, welches besonders häufig auf frischgebackene Mütter zutrifft: „Wenn weibliche Fachkräfte eine Auszeit für die Familiengründung einlegen, bedeutet das oft eine Stagnation oder gar einen Rückgang in der Gehaltsentwicklung“, sagte Philip Bierbach, Geschäftsführer von Gehalt.de der "Welt".
Lediglich wer sich Chef schimpfen dürfe, könne auch noch bis ins 50. Lebensjahr hinein auf eine Gehaltserhöhung hoffen. „Erst mit der Beförderung zur Führungskraft folgt der nächste große Gehaltssprung“, erklärte Bierbach und fügte hinzu: „Führungskraft bedeutet in der Regel auch mehr Verantwortung und längere Arbeitstage.“ Doch auch hier gibt es wieder Geschlechterunterschiede. Bei weiblichen Chefinnen ist mit durchschnittlich 45 Jahren das Ende der Fahnenstange erreicht. Männliche Vorgesetzte schaffen zum Teil noch bis zu ihrem 60. Geburtstag, Lohnsteigerungen durchzusetzen.
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Ein Weg, seine Chancen auf schnelle Gehaltssprünge zu steigern, führt über ein Studium. Tatsächlich würden Hochschulabsolventen ihre Kollegen ohne akademischen Abschluss einigermaßen schnell einholen. „Bereits mit 31 Jahren haben Akademiker das Lebenseinkommen von Beschäftigten mit Berufsausbildung erreicht“, stellte Bierbach fest. Natürlich hänge aber auch das wieder von der gewählten Branche ab. Dort, wo eher praktische Fähigkeiten gefragt sind, helfen selbst die besten Kenntnisse aus der Theorie nicht.