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     1021  0 Kommentare Asset-Manager überhören den digitalen Startschuss

    Assetmanager unterschätzen den digitalen Wandel. Dieser wird als Bedrohung des traditionellen Geschäftsmodells gesehen. Eine aktive Integration neuer Technologien planen die wenigsten.

    Die CEOs der meisten Asset-Management-Unternehmen blicken - einer gerade veröffentlichten Studie der Wirtschaftsprüfer von PricewaterhouseCoopers zufolge - optimistisch in die Zukunft. Zwar erwarten nur 29 Prozent eine Verbesserung der Weltwirtschaft, und gar die Hälfte hält eine stagnierende Wirtschaftsentwicklung für wahrscheinlich. Dennoch sehen mehr als neun von zehn Befragten für 2017 einen Umsatzanstieg voraus. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zuversicht damit um 2%-Punkte. 

    Die größten Wachstumschancen verorten die Manager im US-Markt (54%), mit weitem Abstand vor China (28%) und Deutschland (25%). Ebenfalls überdurchschnittliche Chancen erwarten sich die Experten von den Märkten der Schwellenländer: „I would cite Asia, simply because of the wealth creation that is going on […] same is true for South America“ sagt Peter Harrison, Group Chief Executive von Schroders.

    Dem Optimismus stehen auch Bedenken entgegen. So erwarten die Entscheidungsträger durch den digitalen Wandel und die Globalisierung eine Verschärfung des Kostendrucks. 

    Dass der Einfluss des technologischen Wandels in der Branche unterschätzt wird, legt die Antwort zur Frage nahe, welche Auswirkungen die CEOs der Entwicklung auf die Branche zutrauen. Nur knapp die Hälfte glaubt, dass die Digitalisierung ihr Geschäftsmodell bisher umgekrempelt hat. Zum Vergleich: in der Bankenbranche gehen 74% von einer disruptiven Veränderung durch den technologischen Fortschritt aus. Die Frage, ob sich die Branche in den kommenden fünf Jahren umgeformt haben wird, bejahen immerhin 65% der befragten Assetmanager.

    Die Strategien, mit denen sich die Befragten im Wettbewerb behaupten wollen, fallen überwiegend klassisch aus: Verbreiterung der Kundenbasis (76%), Kostenreduktion (43%). Nur etwas mehr als ein Viertel plant Kooperationen mit Fintechs, um das Unternehmen zukunftsfähiger aufzustellen. 

    Barry Benjamin, Global-Asset & Wealth-Management-Leader bei PwC US, sieht darin ein Versäumnis der Vermögensverwalter. Diese sähen zwar die Gefährdung ihres Geschäftsmodells durch die Automatisierung und Digitalisierung. Er könne sich aber nicht der Konklusio entziehen, dass einige Firmen sehr schlecht auf die rapiden Veränderungen vorbereitet seien: „Blockchain, the use of artificial intelligence in portfolio management and a range of digital applications, promise significant opportunities for AWM, that should not be ignored“ schliesst Benjamin.

     

    (DW)




    Dominik Weiss
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    Dominik Weiss hat an den Universitäten Bielefeld und Salzburg Medien- und Wirtschaftswissenschaften studiert. Er ist zuständiger Redakteur für Wirtschaftsnachrichten bei der Euro Advisor Services GmbH (www.fundresearch.de).
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    Verfasst von Dominik Weiss
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