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    Depotbanken  2764  0 Kommentare Die Großen verdrängen die Kleinen

    Das Vermögen der bei den Depotbanken verwahrten Assets ist 2016 um neun Prozent gestiegen. Die Konsolidierung in der Branche setzt sich fort: Die zehn größten Depotbanken haben nun einen Marktanteil von 90 Prozent.

    Für die Depotbanken war 2016 ein gutes Jahr: Das Vermögen der bei den Depotbanken verwahrten Assets von deutschen Fonds ist 2016 um neun Prozent gestiegen. Laut aktueller BVI-Statistik betreuten die 40 Verwahrstellen in Deutschland zum Jahresende 2016 ein Netto-Vermögen von 1,9 Billionen Euro.

    Die Liste führt BNP Paribas Securities Services Frankfurt mit einem Vermögen von 431 Milliarden Euro an. Es folgen die State Street Bank mit 251 Milliarden Euro und The Bank of New York Mellon Asset Servicing Frankfurt mit 200 Milliarden Euro.

    Trend zur Konsolidierung setzt sich fort

    Auch im vergangenen Jahr hat sich ein Trend bestätigt, der schon länger zu beobachten ist: Immer mehr Kapital fließt dorthin, wo bereits die größten Vermögen verwaltet werden. So haben die zehn größten Verwahrstellen nun einen Marktanteil von 90 Prozent. Während das verwahrte Vermögen der anderen Depotbanken gegenüber dem Vorjahr um 21 Prozent zurückging, legten die größten zehn Depotbanken um rund 13,5 Prozent zu.

    Quelle: BVI

    Derzeit sind 37 Verwahrstellen im Geschäft mit offenen Wertpapierfonds mit einem Vermögen von 1,7 Billionen Euro tätig, elf mit offenen Immobilienfonds und einem Vermögen von 164 Milliarden Euro sowie zehn mit geschlossenen Investmentfonds, die nach den Vorschriften des Kapitalanlagegesetzbuchs aufgelegt sind. Diese verwahren ein Vermögen von neun Milliarden Euro.

    Die Verwahrstellenstatistik umfasst Angaben zu deutschen offenen Wertpapierfonds und Immobilienfonds sowie geschlossenen Investmentfonds gemäß Kapitalanlagegesetzbuch unabhängig von einer Mitgliedschaft im deutschen Fondsverband BVI. Die Statistik erstellt der BVI in Zusammenarbeit mit dem Praxisforum Depotbanken.

    Nur noch die Genossenschaftsbanken halten mit den Global Playern mit

    Das Marktumfeld für Depotbanken in Deutschland hat sich mit dem Markteintritt ausländischer Finanzkonzerne, insbesondere der US-amerikanischen Unternehmen, grundlegend geändert. Teilten zur Jahrtausendwende deutsche Geldinstitute wie die Dresdner Bank, die Deutsche Bank und die Commerzbank das Depotbankgeschäft in Deutschland unter sich auf, spielen heute nur noch die Depotbanken der Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken in den Top-Ten mit. Immerhin: Sie konnten im vergangenen Jahr deutlich zulegen: Das Volumen an verwahrten Fonds-Assets stieg um 53,3 Milliarden Euro – das bedeutet unter dem Strich eine Steigerung um rund 29 Prozent.

    BNP Paribas Securities Services: Branchenführer bei Spezialfonds

    Die Liste der der größten Depotbanken führt BNP Paribas Securities Services Frankfurt mit einem Vermögen von 430,9Milliarden Euro an. Den Spitzenplatz hat die Depotbank vor allem ihrer Spezialisierung auf Spezialfonds zu verdanken. Mit Assets in einem Wert von 374 Milliarden Euro ist BNP hier unangefochtener Spitzenreiter. Wenn es um Publikumsfonds geht, ist die Bank nur die Nummer Vier im Markt. Doch die Franzosen arbeiten fleißig an einer weiteren Expansion in Deutschland. So hat BNP Paribas Securities Services erst vor drei Jahren das Depotbankgeschäft der Commerzbank mit einem Volumen von damals rund 93 Milliarden Euro übernommen.

    State Street Bank: die Nummer Eins bei Publikumsfonds

    Marktführer bei Publikumsfonds ist die State Street Bank mit 250,9 Milliarden Euro an eingelagerten Fonds-Assets. Im Gegensatz zur BNP zählen auch geschlossene Fonds zu den Kunden der State Street. Das amerikanische Haus, das über seine deutsche Niederlassung institutionellen Anlegern den typischen Depotbankservice offeriert und darüber hinaus auch Zusatzleistungen wie Wertpapieranleihen, Berichtswesen und Portfolioanalyse anbietet, avancierte spätestens seit der Übernahme des Depotgeschäfts der Deutschen Bank im Jahr 2002 zum weltgrößten „Global Custodian“.

    DekaBank Deutsche Girozentrale: nur noch drittgrößte Depotbank bei Publikumsfonds

    Geht es um Publikumsfonds, ist die DekaBank Deutsche Girozentrale mit einem Vermögen von 63,48 Milliarden Euro in Deutschland nach den Genossenschaftsbanken (70,77 Milliarden Euro) nur noch die drittgrößte Depotbank. Die Genossenschaftsbanken sind hier innerhalb eines Jahres an den Sparkassen vorbeigezogen.

    (MvA)

    Die Verwahrstellen-Übersicht des BVI als PDF-Dokument.




    Matthias von Arnim
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    Matthias von Arnim befasst sich seit mehr als 20 Jahren journalistisch mit den Themen Geldanlage und Börse. Seit November 2015 schreibt er für €uro-Advisor-Services GmbH auf der Website www.fundresearch.de.
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    Verfasst von Matthias von Arnim
    Depotbanken Die Großen verdrängen die Kleinen Das Vermögen der bei den Depotbanken verwahrten Assets ist 2016 um neun Prozent gestiegen. Die Konsolidierung in der Branche setzt sich fort: Die zehn größten Depotbanken haben nun einen Marktanteil von 90 Prozent.

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