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    Gehaltsstudie  1893  0 Kommentare Britische Chefs verdienen 386 Mal so viel, wie Arbeiter mit Mindestlohn

    Die Debatte um eine Begrenzung der Managergehälter wird nicht nur in Deutschland leidenschaftlich geführt. Auch in Großbritannien weisen verschiedene Organisationen regelmäßig auf die Ungleichheit bei der Entlohnung von einfachen Angestellten und ihren Chefs hin. Einer neuen Studie zufolge ist das Gehalt eines durchschnittlichen FTSE-CEOs mittlerweile rund 386 Mal so hoch, wie der gesetzlich festgelegte Mindestlohn. 

    Verbraucherpreise steigen, Löhne stagnieren. Was Arbeitnehmern hierzulande schon große Sorgenfalten in die Stirn treibt, wird im Vereinigten Königreich angesichts des Brexits mittlerweile als ernsthafte Gefahr angesehen. Noch dazu schwindet die Kaufkraft des Pfunds, Importe dürften also langfristig teurer werden. All das lässt die Angst vor einer Verringerung des Lebensstandards privater Haushalte wachsen. 

    Vor diesem Hintergrund dürfte das Ergebnis der neuen Equality-Trust-Gehaltsstudie als besonders bitter empfunden werden. Denn die Auswertung aller FTSE-Managergehälter hat ergeben, dass sich die Chefs der 100 größten britischen Aktiengesellschaften inzwischen über ein Einkommen freuen dürfen, das 386 Mal so hoch ist, wie der Verdienst jener Arbeiter, die den gesetzlich festgelegten Mindestlohn von 7,20 Pfund pro Stunde beziehen. In der Summe liegt das Jahreseinkommen eines durchschnittlichen CEOs damit bei 5,3 Millionen Pfund, während es sich bei Geringverdienern auf gerade mal 13.662 Pfund beläuft. 

    Mit ihren Vergleichsstudien zielt die im Jahr 2009 gegründete Nichtregierungsorganisation Equality Trust darauf ab, die britische Gesellschaft über die Folgen der Ungleichheit und mögliche Maßnahmen zu deren Begrenzung aufzuklären. Eine regelmäßige Forderung bezieht sich dabei auf die gesetzliche Bezifferung und Offenlegung der jeweiligen Lohnlücke innerhalb eines Unternehmens.

    "Wir brauchen eine weitaus größere Transparenz bei der Lohnpolitik einzelner Firmen, um das Problem der Arbeitsarmut bei gleichzeitigen Manager-Gehaltsexzessen in den Griff zu kriegen", sagte Equality-Trust-Vorsitzende Wanda Wyporska gegenüber dem "Guardian". Nur so könne man mehr Vertrauen und gemeinsame Ziele schaffen, die unablässig für die Errichtung einer für alle funktionierenden Wirtschaft und Gesellschaft seien.  

    Dabei ist es nicht nur die Kluft zwischen den Einkommen von Führungskräften und einfachen Arbeitern, die für reichlich Unmut sorgt. Auch die unterschiedliche Entlohnung von Angestellten im öffentlichen Dienst und jenen in der Privatwirtschaft stellt ein nicht unerhebliches Problem dar. Infolge radikaler Sparmaßnahmen zur Linderung der Krisenauswirkungen befinden sich die britischen Beamtengehälter seit Jahren auf gleichbleibend niedrigem Niveau. So kommt es, dass ein FTSE-Chef mittlerweile 165 Mal so viel wie eine Krankenschwester, 140 Mal so viel wie ein Lehrer, 132 Mal so viel wie ein Polizist oder auch das 312-Fache von dem einer Pflegefachkraft verdient. 

    "Diejenigen, die unsere Kinder unterrichten, sich um unsere Großeltern und unsere Sicherheit kümmern, müssen mit stockenden Löhnen zurechtkommen, während Bonzen-CEOs weiterhin obszöne und unverdiente Gehälter einsacken", sagte Wyporska. 

     





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    Gehaltsstudie Britische Chefs verdienen 386 Mal so viel, wie Arbeiter mit Mindestlohn Die Debatte um eine Begrenzung der Managergehälter wird nicht nur in Deutschland geführt. Auch in Großbritannien weisen verschiedene Organisationen regelmäßig auf die Ungleichheit bei der Entlohnung von einfachen Angestellten und ihren Chefs hin. Einer neuen Studie zufolge ist das Gehalt eines durchschnittlichen FTSE-CEOs rund 386 mal so hoch, wie der gesetzlich festgelegte Mindestlohn.

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