Wie vernagelt
Ausbruch im EUR/USD scheitert
Die letzte Kommentierung zu EUR/USD überschrieben wir mit "Euro-Erholung nur ein Sturm im Wasserglas?". Bislang hält sich der Euro noch an diese Marschroute, denn es gelang ihm wieder nicht, den entscheidenden Schritt zu unternehmen.
Unabhängig davon, dass der Ausbruch über die 1,08 US-Dollar (wieder einmal) scheiterte und sich dieser zuvor bereits als massiv einzustufende Widerstandsbereich somit erneut verfestigte, bleiben Zweifel an der "Euro-Stärke".
Die jüngste Aufwärtsreaktion in der Gemeinschaftswährung ist zum einen das Ergebnis von Erleichterung und zum anderen leidet der US-Dollar an hausgemachten Problemen. Nach den Wahlen in den Niederlanden und dem ersten TV-Duell in Frankreich wähnt sich der Euro im sicheren Hafen. Das politische Risiko wich zunächst aus der Gemeinschaftswährung. Dabei ist das ganze Thema "Wahlen in der EU" noch nicht vom Tisch, die Risiken allenfalls derzeit in den Hintergrund gedrängt. Spannend wird es zudem werden, wenn die Brexit-Verhandlungen starten. Der US-Dollar seinerseits leidet unter der politischen Nachrichtenlage. Die Trump-Administration ist ob der ganzen Probleme in die Defensive geraten und macht derzeit nicht die beste Figur. Doch, sollte sich der Staub in Washington wieder legen, sollte der US-Dollar gegen den Euro wieder Oberwasser bekommen.
Kurzum: Die aktuelle Euro-Erholung ist aus unserer Sicht nur eine Momentaufnahme, zumal die Gemeinschaftswährung derzeit wohl auch nicht die Kraft aufbringen kann, die wichtigen Widerstandszone um 1,08 US-Dollar nachhaltig zu überwinden.
Aus chartttechnischer Sicht zeichnen sich zwei Szenarien für die nächsten Tage ab.
(I) Die Tür bleibt zu. Der Euro dreht unterhalb von 1,08 US-Dollar ab und testet den Unterstützungsbereich um 1,053 / 1,050 US-Dollar.
(II) Der Euro bekommt noch einmal die zweite Luft und durchbricht die 1,08 US-Dollar nachhaltig. In diesem Fall würde sich ein Kursziel von 1,095 / 1,10 US-Dollar eröffnen.
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