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    Amazon  9662  2 Kommentare Riesiges Expansionsstreben: Geht es den Supermärkten und Apotheken an den Kragen?

    Der Versandhändler Amazon hat schon einige Probleme mit Händlern, die gefälschte Marken-Produkte anbieten und trotzdem geht das Unternehmen in neue Segmente mit voller Kraft rein. Dazu gehören die Lebensmittelbranche und Apotheken, wo der schnelle Weg zum Kunden für Absatz sorgen soll.

    In der Vergangenheit hat Amazon eigentlich nicht viel neues erfunden, aber mit seiner Marktdurchdringung und Zuverlässigkeit ordentlich bei Kunden punkten können und somit den Online-Handel wesentliche Impulse gegeben. So könnte es jetzt auch im Bereich Lebensmittel geschehen, denn Amazon Fresh möchte frische Lebensmittel so schnell wie möglich und zur bestellten Uhrzeit zum Kunden liefern. 

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    Online-Lebensmittel: Bringmeister & Co erledigen den Job schon

    Lebensmittel-Services wurden bereits in den vergangenen Jahren von den großen Supermarktketten erprobt: Bringmeister (Edeka) und Liefer-Meister (Rewe). Der Discounter Lidl hatte kürzlich den Start von Lidl Express wieder abgesagt. Ein wirklich bahnbrechender Erfolg blieb im Bereich Online-Lebensmittel bislang jedoch aus. Auch der Lieferservice Bonativo von Rocket Internet fand kaum Kunden - wurde aber 2015 mit 23 Millionen bewertet (“ManagerMagazin”). Sein Manufactum-Prinzip für Lebensmittel konnte sich dauerhaft nicht durchsetzen und Bonativo wurde im Juni 2016 eingestellt. 

    Rocket Internet

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    Online-Lebensmittel: Auch für Amazon kein neues Feld

    Bereits 2010 hatte Amazon rund 60 Partner-Unternehmen, die über den Versandhändler circa 47.000 Lebensmittel anboten (“Tagesspiegel”). Scheinbar waren die Kooperationen nicht vom erwarteten Erfolg gekrönt und deshalb ist jetzt ein Neustart mit Amazon Fresh geplant. Eine Vorstufe läuft in Großbritannien an, denn der Onlinehändler kooperiert mit der Supermarktkette Morrissons, die Waren aus dem Großhandel beziehen und Amazon Fresh liefert an seine Kunden. In London sieht man die leuchtend grünen Lieferwagen von Amazon Fresh bereits fahren. Experten sehen diese Zusammenarbeit als letzte Vorstufe für Amazon Fresh, denn erst wenn Amazon selbst die Lebensmittel beim Großhandel bezieht und zum Kunden liefert, sei es ein wirklich eigenständiger Online-Supermarkt (“WirtschaftsWoche”). Diesen Schritt scheint Amazon im Gewerbegebiet Hüllgraben im Münchner Osten zu vollziehen, denn dort entsteht eine 15.000 Quadratmeter große Logistikhalle mit Kühlräumen und es pfeiffen wohl die Spatzen vom Dach, dass Amazon der Bauherr ist und es ein Amazon-Fresh-Lager wird (“SZ”). Amazon selbst hat dies noch nicht bestätigt. 

    Amazon

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    Amazon hat noch mehr Ideen

    Der US-Konzern treibt nicht nur mit Lebenmittel seine Transformation vom Online-Buchhändler zum Allesverkäufer weiter voran, sondern auch die Apotheken zittern vor dem Riesen aus Amerika. Hier scheint Amazon, ebenso wie vor sieben Jahren im Lebensmittelbereich, erst einmal die Lage zu prüfen. Der Konzern plant die Zusammenarbeit mit ausgewählten Apotheken und vermutlich können Amazon Prime Kunden bereits 2017 Gesundheitsprodukte bestellen und am selben Tag geliefert bekommen (“Stern”). 

    Online-Apotheken: Große Gewinne möglich

    Der Umsatz der deutschen Apotheken war in den vergangenen zehn Jahren um 50 Prozent gestiegen und davon möchte Amazon ein Stück abbekommen. Logistisch ist es wohl so geplant, dass eine Apotheke vor Ort oder eine Versandapotheke den Auftrag bekommt und die Medikamente an ein Logistikzentrum von Amazon liefert und von dort geht es weiter zum Kunden. Mit diesem Konzept begibt sich Amazon in ein hoch brisantes Feld, denn die bereits wachsende Konkurrenz zwischen Versandapotheken und Apotheken vor Ort spaltet die Branche. Bislang schreibt der Gesetzgeber vor, dass jede deutsche Versandapotheke eine Filiale betreiben muss, um Nacht- und Notdienste anzubieten, und deshalb ist Amazon auf Vertragspartner angewiesen.

    Medikamentenversand mit Hürden, die etwas höher liegen

    Das größte Problem für Amazon dürfte der Umgang mit rezeptpflichtigen Medikamenten sein, während viele Kunden den gut geölten Lieferservice zu schätzen wissen dürften. Amazon muss sich also mit den Themen Privatrezept, Rezepte der gesetzlichen Krankenkassen und rezeptfreie Medikamente intensiv beschäftigen, um sich vor Missbrauch zu schützen - transparent wird es erst mit der Umsetzung von elektronischen Rezepten sowohl beim Privatrezept als auch den Rezepten der gesetzlichen Krankenkassen. Vor allem die Privatrezepte könnnen wohl leicht gefälscht werden.

    Medikamentenversand: München in der Amazon-Pipeline

    Aus Branchenkreisen heißt es, dass Amazon in München vor dem ersten Vertragsabschluss mit einer Apotheke steht, während man in Berlin noch nach einem geeigneten Partner sucht. In der Hauptstadt hat die Versand-Apotheke Aponeo bereits sehr gute Erfahrungen gemacht und schon heute werden 80 Prozent der Bestellungen am selben Tag ausgeliefert (“Apotheke-Adhoc”).  

    Es bleibt abzuwarten, ob nach dem großen Streben der Buchhändler nun auch unsere Supermärkte und Apotheken auf der Liste der bedrohten sozialen Begegungsorte kommen werden.




    wallstreetONLINE Redaktion
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