Ein weiteres Zeichen für den großen Optimismus der Fondsmanager ist, dass zwei Drittel von ihnen glauben, dass Aktien erst dann unter die Räder kommen, wenn die Renditen von zehnjährigen
US-Staatsanleihen über 3,5% steigen, aktuell sind es 2,4%. Zusätzlich stellt eine Umfrage von Investors Intelligence den höchsten Optimismus bei Aktienanlegern seit 30 Jahren fest.
Finanz-Märkte – das große Bild
In der zurückliegenden Woche hatte es den größten Tagesrücksetzer im S&P 500 seit der Wahl Trumps zum US-Präsidenten gegeben. Die –1,2% wurden sogleich von Warnungen in den Medien begleitet. Eine Umfrage von BofA Merrill Lynch unter 200 Fondmanagern hat ergeben, dass ein Drittel von ihnen Aktien für überbewertet halten. Das ist zwar der höchste Wert seit 17 Jahren, gleichzeitig liegen ihre Investitionsquoten bei Aktien aber auf zwei-Jahres-Hoch, bei Bonds auf drei-Jahres-Tief.
Optimismus ist das eine, andererseits wird die Marktlage durchaus kritisch gesehen. Außerdem scheint die Investitionsquote noch ausbaufähig. Eine brisante Mischung, (noch) keine Milchmädchenhausse. Denn was bisher an medialer Begleitmusik fast völlig fehlt, ist die Argumentation, dieses Mal sei alles anders und die Überbewertung sei in Wirklichkeit gar keine. (Zur Bewertung im S&P 500 siehe hier!)
Die Republikaner haben die Gesetzesvorlage für die Rückabwicklung von „Obamacare“ zurückgezogen. Sie haben zwar im Kongress die Mehrheit, aber einigen Republikanern ging der Vorstoss nicht weit genug, anderen ging er zu weit. Damit wird zunächst einmal klar, dass Trump nicht nach Belieben schalten und walten kann. Einige Beobachter sehen das als schlechtes Vorzeichen für die weiteren Trumponomics-Vorhaben, andere wiederum glauben genau das Gegenteil. Ihrer Meinung nach haben die angestrebte Steuerreform und die Deregulierung des Finanzsektors nun sogar bessere Aussichten, schnell durchzukommen.
Die jüngste Kursreaktion im S&P 500 wirkt sehr genau abgezirkelt – momentan werden die Oberseite eines Aufwärtskanals aus 2009 getestet (braune Linie) und eine Aufwärtslinie vom Tief im Februar 2016 (grün) getestet (Chartquelle).
Andere Indices auf der Welt haben gegenüber US-Aktien Nachholbedarf. Das gilt etwa auch für europäische Aktien, deren Bewertung noch nicht so elaboriert ist. Billig sind sie aber auch nicht und wenn amerikanische Aktien den Löffel abgeben sollten, werden sie sich nicht zieren und eher überreagieren. Aber so weit ist es noch nicht. Die nach Dow-Theorie im November bei gut 2120 gestartete Phase des spekulativen Exzesses dürfte übergeordnet noch nicht vorbei sein.
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