Aktien Frankfurt Ausblick
Trumps gescheiterte Gesundheitsreform belastet
FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Scheitern der Gesundheitsreform des US-Präsidenten Donald Trump dürfte am Montag die Stimmung am deutschen Aktienmarkt beeinträchtigen. Für neue Impulse könnte am Vormittag das Ifo-Geschäftsklima sorgen.
Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den hiesigen Leitindex signalisierte rund eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart ein Minus von 0,55 Prozent auf 11 997 Punkte. Damit würde der Dax wieder unter die viel beachtete Marke von 12 000 Punkten rutschen. Dem Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 winkt zu Wochenbeginn ein ähnlich schwacher Auftakt.
ZWEIFEL AN TRUMPS DURCHSETZUNGSFÄHIGKEIT WACHSEN
Schon in der Vorwoche war der Dax zwischenzeitlich um gut 2 Prozent abgerutscht, nachdem die Hoffnungen auf Trumps Steuerreform und Investitionen ebenfalls deutlich an Wirkung verloren hatten. Letztlich hatten die Anleger aber wieder Mut gefasst, der mit der Verweigerung seiner eigenen Partei im Repräsentantenhaus allerdings nicht belohnt wurde. Trumps nächstes Vorhaben dürfte noch schwerer durchzubringen sein, denn bei der Steuerreform müssen noch mehr Interessen unter einen Hut gebracht werden als bei der Gesundheitsreform.
Auch die Börsen in Übersee litten unter den zunehmenden Zweifeln an Trumps politischer Durchsetzungsfähigkeit: Der US-Leitindex Dow Jones Industrial war vor dem Wochenende mit einem moderaten Minus aus dem Handel gegangen und dürfte am Montag weiter nachgeben. Zudem ging es an den asiatischen Aktienmärkten fast durch die Bank nach unten.
ABSTUFUNG BELASTEN EON UND SAP
Die Aktien des Versorgers Eon büßten beim Broker Lang & Schwarz (L&S) vorbörslich anderthalb Prozent ein - hier belastete eine Abstufung der französischen Großbank Societe Generale. Das bestehende Aufwärtspotenzial reiche nicht mehr für eine Kaufempfehlung aus, schrieb Analyst Lüder Schumacher.
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Beim Softwarehersteller SAP sorgte ebenfalls eine Studie für Druck: Die Aktien verloren auf L&S über ein Prozent, nachdem die Schweizer Bank UBS ihr Kaufvotum gestrichen hatte.
Dagegen zeigten sich die Titel des Arzneimittelherstellers Stada kaum bewegt davon, dass laut dem "Platow-Brief" eine Entscheidung im Kampf um das Pharmaunternehmen kurz bevorstehen solle. Möglicherweise falle bereits vor der auf Mittwoch verschobenen Bilanz-Pressekonferenz eine Entscheidung, hieß es. Demnach könnten sich beide Bieter-Konsortien mit den Finanzinvestoren Advent und Permira sowie Bain Capital und Cinven zusammenschließen, um die Übernahme gemeinsam zu stemmen./gl/mis