Aktien Asien
Gescheiterte US-Gesundheitsreform verstimmt die Anleger
TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY/MUMBAI (dpa-AFX) - Das Scheitern der Gesundheitsreform in den USA hat am Montag an den asiatischen Aktienmärkten für schlechte Stimmung gesorgt. Nahezu überall dominierten mit Blick auf die Indizes rote Vorzeichen. Der breit gefasste Index Stoxx 600 Asia Pacific büßte zuletzt 0,99 Prozent auf 180,76 Punkte ein.
Da sich im US-Repräsentantenhaus nicht genügend Republikaner auf die Seite des neuen US-Präsidenten geschlagen hatten, war die Abstimmung am Freitag von der Tagesordnung genommen worden. Ein neuer Anlauf scheint vorerst unwahrscheinlich, und so wird das Thema Gesundheitsreform als erste größere Niederlage Donald Trumps angesehen.
"Das Vertrauen in die Fähigkeiten von Trump, seine Vorhaben tatsächlich auch umsetzen zu können, ist zurzeit erheblich gestört", sagte ein Analyst. Daher seien die Anleger nun sehr vorsichtig, zumal sie dem neuen Präsidenten bereits jede Menge Vorschlusslorbeeren gegeben hätten. Als nächstes großes politisches Projekt will Trump die Steuerreform angehen.
In Japan sank der Leitindex Nikkei 225 um 1,44 Prozent auf 18 985,59 Punkte und weitete damit seinen Verlust aus der vergangenen Woche aus. Der Yen legte nach der gescheiterten Abstimmung in den USA im Vergleich zum US-Dollar zugleich spürbar zu. Ein teurer Yen kann aber nachteilig für die Exportwirtschaft sein.
Besonders schwach zeigten sich Finanzwerte: Daiwa Securities und Nomura Holdings etwa büßten jeweils etwas mehr als 3,5 Prozent ein. Die Papiere des finanziell stark angeschlagenen Technologieunternehmens Toshiba gaben um etwas mehr als 2 Prozent nach. Die US-Atomsparte des Konzerns steht möglicherweise kurz vor dem Aus, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf namentlich nicht genannte Quellen berichtete. Am Freitag hatten die arg gebeutelten Toshiba-Aktien nach dem Eintieg eine sHedgefonds noch rund 7,5 Prozent gewonnen.
Der CSI-300-Index , der die 300 größten Werte an den Festlandbörsen in Shanghai und Shenzhen abbildet, beendete den Tag mit minus 0,33 Prozent auf 3478,04 Zähler. Für den Hongkonger Hang-Seng-Index , der noch länger gehandelt wird, ging es zuletzt um 0,70 Prozent auf 24 188,20 Punkte abwärts.
Im australischen Sydney schloss der ASX-200-Index um moderate 0,12 Prozent schwächer mit 5746,70 Punkten. Zu den größten Verlierern zählten dort etwa die Aktien der Minenbetreiber BHP Billiton und Rio Tinto. Die Metallpreise schwächelten weiter: Zum fünften Mal in sechs Handelstagen war der Preis für Eisenerz gesunken.
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