Kranken- und Pflegeversicherung
Prognose: Krankenversicherung müsste auf 19,2 Prozent steigen
Um auch in Zukunft die aktuellen Kranken- und Pflegeversicherungsleistungen zu garantieren, müssten die Beiträge erheblich steigen. Der Krankenversicherungssatz müsste von 14,6 auf 19,2 Prozent bis 2040 angehoben werden und der Pflegeversicherungssatz von 2,55 auf 3,2 Prozent.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Laut den jüngsten Prognosen käme es bei gleichbleibenden Leistungsniveau zu erheblichen Finanzierungslücken, die nur durch eine Anhebung der Beitragssätze geschlossen werden können. Bereits bis 2030 könnte sich bei den gesetzlichen Krankenkassen die Lücke auf circa 36 Milliarden Euro vergrößern. Zehn Jahre später sehen die Experten ein Defizit i.H.v. gut 51 Milliarden Euro. Weniger dramatisch ist die Prognose für die Mittel der Pflegeversicherung, denn bis 2030 wird mit einem Defizit von acht Milliarden Euro und bis 2040 von zehn Milliarden Euro gerechnet.
Soll der heutige Leistungsumfang auch zukünftigen Generationen erhalten bleiben, dann müssten die Beträge erheblich angehoben werden. Bei der Krankenversicherung um 4,6 Prozent - auf 19,2 Prozent - bis 2040. Der Hintergrund für die Beitragssteigerungen ist der demografische Wandel unserer Gesellschaft. Die generellen Ausgaben der Kranken- und Pflegeversicherung werden in den nächsten Jahren erheblich steigen und die Einnahmen sinken.
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Nicht nur die Kranken- und Pflegeversicherung wird betroffen sein, sondern das Fazit der Studie sagt, dass wenn man die Arbeitslosenversicherung miteinbezieht, dann wird langfristig es dazu kommen, dass die Hälfte des Bruttolohns für die Sozialversicherung abgegeben werden muss. Nur so könnte unser heutiges System den fortschreitenden Prozess einer alternden Gesellschaft angepasst werden.