checkAd

    Börsen-Zeitung  409  0 Kommentare Tatsachen zählen, Kommentar zur Landtagswahl im Saarland von Angela Wefers

    Frankfurt (ots) - Drei Dinge hat die Saarland-Wahl gebracht: den
    SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz hat sie entzaubert, Kanzlerin
    Angela Merkel (CDU) erleichtert und die Demoskopen bloßgestellt.

    Ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Ministerpräsidentin Annegret
    Kramp-Karrenbauer (CDU) und ihrer Gegenkandidatin und
    Koalitionspartnerin Anke Rehlinger (SPD) hatten die Wahlforscher als
    Folge des Schulz-Hypes in Berlin vorausgesagt. Was sie nicht
    eingerechnet hatten: die Mobilisierung von Nichtwählern. Die kamen im
    Saarland nicht Protestparteien zugute, sondern stärkten die
    sogenannten Etablierten, am meisten die beliebte Amtsinhaberin
    Kramp-Karrenbauer. Die CDU ist klar stärkste Partei geworden. Die
    Alternative für Deutschland (AfD) nahm nur knapp die 5-Prozent-Hürde,
    die Piraten tauchten fast ganz weg.

    Die Wahl an der Saar galt als erster Realitätstest nach der
    Nominierung des SPD-Kanzlerkandidaten und seinem demoskopischen
    Höhenflug. Schulz ist auf dem Boden der Tatsachen gelandet, nachdem
    die SPD an der Saar zwar aus ihrem Umfragetief herauskam, aber das
    Ergebnis der vorausgegangenen Landtagswahl nur knapp halten konnte.
    Substanziell hat der sympathische Herr Schulz bislang indes nicht
    viel zu seinem Wahlprogramm geliefert. Damit steht er allerdings
    nicht allein. Merkel führt unermüdlich Regierungsgeschäfte und
    strickt an stabilen Außenbeziehungen zu Europa, den USA, zur Türkei
    sowie den Herkunftsländern der Flüchtlinge. Der innenpolitische Kurs
    der Union ist indessen eine Black-Box - mit der einzigen Ausnahme,
    dass die Staatsfinanzen weiter stabil bleiben sollen, irgendeine Art
    von Steuerreform kommen dürfte und sich CDU und CSU nicht über die
    Zuwanderung einigen können.

    Ein Vorbote für die anstehenden Landtagswahlen in
    Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen im Mai sowie die
    Bundestagswahl im Herbst ist die Saar nicht. Die Linke ist dort mit
    Oskar Lafontaine für Westverhältnisse übermäßig stark, der
    AfD-Landesverband mit einem rechtsextremen Malus stark belastet.
    Grüne und FDP haben die 5-Prozent-Marke verfehlt. Die
    Sozialdemokraten sind in der Falle: Ein rot-rot-grünes Bündnis, mit
    dem die SPD immer wieder liebäugelt und das an der Saar sogar hätte
    gelingen können, verscheucht ihre konservativen Wähler.

    Der Wähler aber, das unbekannte Wesen, hat an der Saar gezeigt,
    dass ihm die Demokratie wichtig ist. Wenn es darauf ankommt, gehen
    die Menschen zu den Urnen. Das ist die allerbeste Nachricht von der
    Saar.

    OTS: Börsen-Zeitung
    newsroom: http://www.presseportal.de/nr/30377
    newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

    Pressekontakt:
    Börsen-Zeitung
    Redaktion

    Telefon: 069--2732-0
    www.boersen-zeitung.de



    news aktuell
    0 Follower
    Autor folgen
    Verfasst von news aktuell
    Börsen-Zeitung Tatsachen zählen, Kommentar zur Landtagswahl im Saarland von Angela Wefers Drei Dinge hat die Saarland-Wahl gebracht: den SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz hat sie entzaubert, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) erleichtert und die Demoskopen bloßgestellt. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Ministerpräsidentin Annegret …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer