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    Faule Kredite  3426  2 Kommentare Italiens Geldhäuser belasten 360 Milliarden Euro

    Die EZB-Bankenaufsicht bestätigte für die Euro-Zone faule Kredite i.H.v. 921 Milliarden Euro. Mehr als ein drittel stammen aus Italien. Die Banken hängen bereits am Tropf und ihre Bücher belasten die Wirtschaft.

    Im dritten Quartal 2016 gab es im Bankensystem der Euro-Zone faule Kredite über 921 Milliarden Euro. Dies ist ein Rückgang zum Vorjahr um 54 Milliarden Euro. Auch die Quote der faulen Kredite ist von 7,3 Prozent auf 6,5 Prozent gesunken (“NZZ”). Trotz dieser positiven Nachrichten gibt es ein Land in der EU, dessen Bankensystem besonders angeschlagen ist: Italien. Und auch der Vergleich mit den USA könnte Sorgenfalten auf die Stirn zaubern, denn in der Eurozone sind die faulen Kredite dreimal so hoch wie in den USA und Japan (“Schweizer-Franken”).

    In den Büchern der italienischen Banken lagen Mitte 2016 faule Kredite i.H.v. circa 360 Milliarden Euro. Die Entwicklung der Bankhäuser nahm zum Jahresende einen dramatischen Verlauf, denn die Banca Monte Dei Paschi di Siena (MPS) bat nach dem Scheitern einer Kapitalerhöhung den italienischen Staat um Hilfe. Die EZB schätzt den Kapitalbedarf von MPS auf 8,8 Milliarden Euro und Anfang März hatte das Bankhaus einem vorläufigen Rettungsplan zugestimmt - bereits 2016 war klar, dass das Bankhaus wegen fauler Kredite saniert werden muss (“FAZ”). Nach der Banca Monte Dei Paschi di Siena hatten auch die Banca Popolare di Vicenza und die Veneto Banca Staatshilfe beantragt, siehe hier.

    Die faulen Kredite schwächen die Profitabilität der Banken und ihre Funktion, der Wirtschaft finanziell zu dienen, denn hat eine Bank zu viele Problemdarlehen, dann bremst das Fähigkeit, neue Darlehen an Kunden zu vergeben. Neben den bankinternen Regularien sieht Danièle Nouy, Vorsitzende der EZB-Bankenaufsicht, die staatlichen Rechtssysteme für Banken die möglichst schnell faule Kredite auflösen möchten, teilweise als hinderlich an. Generell müssen die betroffenen Banken den Bankenaufsehern Pläne präsentieren, wie sie die Kreditprobleme lösen wollen - so die jüngsten Richtlinien.

    Seit langer Zeit steht auch das Thema Bad Bank für faule Kredite im Raum. Dafür hatte sich vor allem Andrea Enria, Chef der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde EBA, stark gemacht. Für diese Idee könnte sich auch Nouy begeistern, denn sie weiß, dass nur Banken mit guten Geschäftsmodellen erfolgreich sein können und faule Kredite nicht dazugehören (“Morgenpost”). Nouy gab zu bedenken, dass einige Banke im Euroraum noch nicht einmal die Kapitalkosten erwirtschaften und in vielen Ländern der Bankensektor sehr zersplittert sei. Daher möchte die EZB-Bankenaufsicht stärker darauf achten, dass keine neuen Risiken entstünden. 




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