checkAd

    Marktkommentar  788  0 Kommentare Sammy Suzuki (AB Europe): Die kommenden Superstars aus den Schwellenländern

    Anhand dreier Megatrends Sammy Suzuki stellt und Superstars von morgen vor, die in keinem global ausgerichteten Portfolio fehlen sollten.

    Großartige Unternehmen gibt es überall, nicht zuletzt in den Schwellenländern. Wir haben drei Megatrends identifiziert, die unserer Ansicht nach die Superstars von morgen hervorbringen könnten, und die in keinem global ausgerichteten Portfolio fehlen sollten.

    Der Ausblick für Schwellenländeraktien hat sich verbessert. Wichtige Kennzahlen für das Wachstum in den Emerging Markets (EM), darunter Chinas Strom-, Stahl- und Zementproduktion und sogar die Kasinobesuche in Macau, befinden sich im Aufwärtstrend (Abbildung), ebenso wie die Gewinnerwartungen. Steuer- und Kapitalmarktreformen werden in zahlreichen Ländern in Angriff genommen. Und dennoch bleiben die EM-Bewertungen attraktiv im Vergleich mit den Industrieländern.


    Sicherlich verbleiben zahlreiche Herausforderungen. Wir verfolgen aufmerksam, ob sich aus steigenden Zinsen und potenziellen Handelshemmnissen in den USA neue Problemfelder ergeben. Doch nicht alle EM-Volkswirtschaften sind gleichermassen anfällig, wenn überhaupt. Die konjunkturellen Grundlagen unterscheiden sich stark. Aktive Anleger, die echte Signale von Störgeräuschen unterscheiden können, können daher zahlreiche Marktineffizienzen ausnutzen. Unter Berücksichtigung dieser volkswirtschaftlichen Problemfelder finden wir also weiterhin ausreichend Anlagechancen. Hier nun also die drei Megatrends, die für die EM-Investmentlandschaft der kommenden Jahre bestimmend sein sollten.

    Premiumisierung – nur das Beste ist gut genug

    Die wachsende EM-Mittelklasse zeigt einen ungebrochenen Appetit für hochwertige und hochpreisige Produkte. Dieses sogenannte „Trading Up“-Phänomen ist in China besonders ausgeprägt (Abbildung). Dort wird erwartet, dass die städtischen Privathaushalte der Mittel- und Oberklasse bis 2020 für etwa die Hälfte des gesamten verfügbaren städtischen Einkommens verantwortlich sein werden. Dies entspräche einer Verdoppelung gegenüber 2010. In Indien ist eine ähnliche Entwicklung zu beobachten.


    Die Premiumisierung stimuliert die chinesische Nachfrage nach ausländischen Luxusgütern, von Steinway-Flügeln bis Hautcremes von AmorePacific aus Südkorea. Aber auch die Umsätze mit Massenware wie den japanischen Merries-Windeln oder Starbucks-Kaffee steigen.

    Auch die Essgewohnheiten ändern sich. Die Chinesen essen heute weitaus mehr Fleisch als ihre Vorfahren. Und im Zuge ihrer Landflucht kaufen sie Fleisch immer öfter abgepackt in Supermärkten. Unternehmen wie Smithfield Foods (eine Tochter von Chinas WH Group) und Walmart nutzen diesen Trend.

    Gleichzeitig repositionieren sich lokale Massenmarken wie der Milchproduzent Bright Dairy & Food und das Getränkeunternehmen Nongfu Spring mit höherwertigen Angeboten und betonen die Qualität ihrer Zutaten in der Werbung. Mit dieser Strategie gelingt es inländischen Anbietern zunehmend, der ausländischen Konkurrenz Marktanteile abzujagen.

    Neue Giganten auf der Weltbühne

    Multinationale Konzerne aus den Schwellenländern haben noch nicht das Ausmass globaler Verbreitung der alteingesessenen Konkurrenz aus den Industriestaaten erreicht. Doch sie blühen zunehmend auch ausserhalb ihrer Heimatmärkte auf.

    Diese neuen globalen Giganten haben unterschiedliche Erfolgsrezepte. Manche haben ihre beliebten lokalen Marken als Sprungbrett in die internationalen Märkte genutzt. Die Tortillas des mexikanischen Herstellers Gruma etwa sind mittlerweile Marktführer in den USA. Andere wie der brasilianische Flugzeughersteller Embraer oder Samsung aus Südkorea haben kostengünstige lokale Produktion und Ingenieurskunst zu innovativen Produkten mit Weltniveau zusammengeführt.

    Andere Unternehmen geniessen die globale Marktführerschaft in einem Nischenmarkt wie etwa Largan Precision, ein taiwanesischer Hersteller von Linsen für Smartphones, oder der ebenfalls taiwanesische White-Box-Serverproduzent Quanta Computer. Manche Rohstoffproduzenten wie Brasiliens Vale wurden durch kluge Investitionen in Marketing und Logistik zu globalen Giganten. Andere entwickelten neue Geschäftsmodelle und wenden sie erfolgreich in mehreren Ländern an. Dazu gehört Cemex aus Mexiko. Der Zementhersteller hat ein rigoroses, technologiegesteuertes System für die Planung und Durchführung von Akquisitionen erarbeitet. Es verhalf Cemex zu seiner Position als einem der weltweit grössten Lieferanten für Fertigbeton. Indiens Pharma- und IT-Outsourcingfirmen gehören ebenso in diese Gruppe.

    Chinas unbequeme Wahrheit

    Todbringender Smog verursacht in ganz Asien hohe wirtschaftliche und gesundheitliche Kosten. China und Indien sind allein für rund die Hälfte der weltweit 4,2 Millionen verfrühten Todesfälle aufgrund von Luftverschmutzung verantwortlich (Abbildung).


    Angesichts anschwellender Wut in der Öffentlichkeit ob dieser Zustände sind beide Länder unter Handlungsdruck. China hat die Emissionsnormen für Kohlekraftwerke verschärft, investiert verstärkt in erneuerbare Energien und schliesst einige veraltete Industrieanlagen in den Bereichen Zement, Papier, Werften, Aluminium, Glas und Stahl. Indien ist längst nicht so weit, unternimmt aber ebenfalls Schritte in diese Richtung.

    Die Auswirkungen auf Investments sind mannigfaltig. Zu den offensichtlichsten Profiteuren gehören Rohstoffexporteure, denn das eingeengte Angebot treibt die Preise nach oben. Die verbesserte Ertragslage im Rohstoffsektor dürfte auch den Banken zugutekommen, da die Anzahl notleidender Kredite sinkt. Die Aussichten für Clean-Power-Technik (z. B. Elektroautos und Energiesparapplikationen) sowie Naturgas-Produzenten und Raffinerien sehen positiv aus.

    Tiefer schürfen

    Diese Umwälzungen schaffen neue Wachstumsquellen und Wohlstand für EM-Unternehmen. Doch die wahren Gewinner dieser Trends werden wohl sehr unternehmensspezifisch sein. Die EM-Outperformer von morgen zu finden setzt daher rigoroses Research, detailliertes lokales Wissen und Einblicke in die globalen Zusammenhänge voraus. Und nicht zuletzt einen sensibel eingestellten Risikoradar.


    Die hier geäusserten Einschätzungen und Meinungen sind weder Analysen noch dienen sie als Investmentberatung oder Anlageempfehlung. Sie geben nicht notwendigerweise die Ansichten aller Portfoliomanagementteams von AB wieder.



    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    Asset Standard
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    AssetStandard ist das führende Portal für Vermögensverwaltende Produkte in Deutschland. Auf www.assetstandard.com werden alle Daten, Dokumente und Informationen zu diesem wachsenden Marktsegment gebündelt. Einheitliche Standards ermöglichen einzigartige Vergleiche zu den Anlageprodukten. Das Portal beinhaltet umfassende Recherche-, Analyse- und Informationsmöglichkeiten bis hin zum Asset Manager eines einzelnen Produkts.
    Mehr anzeigen

    Verfasst von Asset Standard
    Marktkommentar Sammy Suzuki (AB Europe): Die kommenden Superstars aus den Schwellenländern Anhand dreier Megatrends Sammy Suzuki stellt und Superstars von morgen vor, die in keinem global ausgerichteten Portfolio fehlen sollten.