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    Forex-Report  1629  0 Kommentare Daten sprechen für sich …

    Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0672 (07.46 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0643 im US-Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 110.42. In der Folge notiert EUR-JPY bei 117.85. EUR-CHF oszilliert bei 1.0687. 
     
    Zunächst gilt es, Russland bezüglich des Terrorangriffs in St.Petersburg unser Mitgefühl und Beileid auszusprechen. Die Tatsache, dass weder das Brandenburger Tor noch der Eifelturm wie sonst üblich in den Nationalfarben der vom Terror betroffenen Nation angestrahlt wurden, irritiert. Das gilt auch bezüglich der Anerkennung des erfolgreichen Kampfes Russlands gegen den IS, der entscheidend dafür ist, dass Syrien stabilisierter ist als noch vor zwei Jahren und damit Flüchtlingsströme aus dieser Region nicht nur wegen des Deals mit Erdogan erfolgreich reduziert wurden.  
     
    Daten sprechen für sich, auch wenn sie an Märkten nicht notwendig sachlich diskontiert werden. Wegen der Kraft des normativ Faktischen ist es recht wahrscheinlich, dass diese Diskontierung dann eben zu einem späteren Datum einsetzt und unter Umständen sportlicher ausfällt. Nach der Veröffentlichung der Topwerte bei den Einkaufsmanagerindices für die Eurozone, die an dieser Stelle gestern bereits thematisiert wurden, kam es auch an dem Arbeitsmarkt der Eurozone zu einer unerwarteten positiven Entwicklung. Die Quote sank per Berichtsmonat Februar von zuvor 9,6% auf 9,5% und fiel damit auf den niedrigsten Stand seit Mai 2009. Die an den Einkaufsmanagerindices erkennbare zunehmende Dynamik der Wirtschaftsaktivität impliziert bei dem nachlaufenden Indikator des Arbeitsmarkts eine Fortsetzung der Belebung. Damit bleibt das Wachstum der Eurozone maßgeblich geprägt von wiederkehrenden Einkommen. Das stellt die beste und widerstandsfähigste Qualität wirtschaftlicher Expansion dar. Das unterscheidet den kontinentaleuropäischen Aufschwung massiv von den Konkurrenten in dem UK und den USA. 

    © Reuters 

    Die Erzeugerpreise der Eurozone legten per Februar im Jahresvergleich um 4,5% nach zuvor 3,9%  (revidiert von 3,5%) zu. Damit kam es zum höchsten Anstieg seit  November 2011. Im Monatsvergleich war das Ergebnis unverändert.  Das Tempo der Zunahmen wird so nicht weitergehen, da Basiseffekte aus dem Rohstoffpreissektor wesentlich für den aktuellen Anstieg verantwortlich zeichnen.  Die Themen Disinflation und Deflation, die Katalysatoren der EZB-Politik waren, sind auf Sicht jedoch nicht mehr aktuell. Diesbezüglich passen die Einlassungen von Benoit Coeure. EZB-Direktor Coeure mahnte Regierungen und Unternehmen, sich auf ein absehbares Ende der extremen Politikmaßnahmen der EZB einzustellen. 

     © Economy.com 

    Auch von der iberischen Halbinsel erreichen uns weitere positive Akzente, nach dem Portugal im letzten Jahr mit dem geringsten Haushaltsdefizit seit 1974 aufwartete. Die spanische Notenbank erhöhte die Wachstumsprognose für das laufende Jahr von 2,5% auf 2,8%. 2018 soll das BIP um 2,3% (bisher 2,1%) zulegen. 
     
    Aus den USA erreichte uns bestenfalls ein durchwachsenes Bild.  Die starke Divergenz zwischen den realen Daten und Sentimentindikatoren bleibt ausgeprägt. Erste Anzeichen sind erkennbar, dass die Sentimentindikatoren den Realitäten Rechnung tragen. Sentiment hat ultimativ eben keinen „CashFlow“ in sich und nur der „Cash-Flow bestimmt die reale Wirtschaft.  Der Kfz-Ansatz lieferte in den USA trotz massiver Absatzanreize per März mit einem Rückgang von 17,58 auf 16,62 Mio. Fahrzeuge (annualisierte Darstellung) eine herbe Enttäuschung. Die Prognose lag bei 17,30 Mio. Kraftfahrzeugen. Damit kam es zum schwächsten Ansatzergebnis seit Anfang 2015! 

    © Economy.com 

    Der ISM-Index für den Sektor Produktion sank per März von zuvor nahezu Schwindel erregenden 57,7 auf 57,2 Punkte. Die Prognose lag sogar bei nur 57,0 Zählern. Das Niveau wirft bezüglich der harten US-Daten unverändert Fragen auf. 
     

    © Economy.com 

    Das Pendant von Markit für den Sektor der US-Produktion fällt nüchterner bezüglich Niveau und Anpassung aus. Der Markit Index sank per März von zuvor 54,2 auf 53,3 Punkte und markierte damit den niedrigsten Stand seit sechs Monaten. 

    © IHS Markit

    Bauausgaben legten per Februar im Monatsvergleich um 0,8% zu, nachdem es die letzten zwei Monate zu Kontraktionen um 0,4% und 0,2% kam.

    © Moody’s Economyics 

    Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0450-1.0480 dreht den Bias zu Gunsten des USD.              
     
    Viel Erfolg! 




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    Folker Hellmeyer
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    Folker Hellmeyer gilt als einer der profiliertesten Volkswirte und Chefanalysten Deutschlands. Nach dem Abschluss seiner Banklehre und der Bankakademie war Folker Hellmeyer in den 1980er Jahren im Devisenhandel der Deutsche Bank AG in Hamburg tätig. Später entsandte ihn die Bank als Kassahändler für ein Jahr nach London. 1989 kehrte er zurück nach Hamburg und initiierte den Aufbau eines JPY-Handelstisches.

    Im Februar 1990 wechselte Folker Hellmeyer als Freiverkehrsmakler im Interbankendevisenmarkt zur Bierbaum & Co. GmbH & Co. OHG.

    Von 1995 bis 2002 war er zunächst als Senior Dealer und ab 1997/98 als Chefanalyst und Verantwortlicher des Zentralbanktisches bei der Landesbank Hessen-Thüringen GZ tätig. Im Jahre 1998 schloss Folker Hellmeyer erfolgreich das ACI-Diplom ab.

    Von April 2002 bis Ende 2017 war Folker Hellmeyer Chefanalyst/Chefvolkswirt der Bremer Landesbank. Seit 2016 war er darüber hinaus Im Fonds Advisory der BLB tätig.

    Seit Anfang 2018 nimmt er in der neu gegründeten Firma Solvecon-Invest den Posten des Chefanalysten und die Rolle im Fonds Advisory ein.

    Als Kommentator des Geschehens an den internationalen Finanzmärkten ist er u. a. regelmäßig auf n-tv, Welt-TV und anderen Sendern zu sehen.

    Im Jahr 2008 veröffentlichte Hellmeyer das Bestsellerbuch „Endlich Klartext“* im FinanzBuch Verlag.

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    Verfasst von Folker Hellmeyer
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