ANALYSE
Warburg schätzt Aussichten für SMA Solar trüber ein
FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Analysehaus Warburg Research wird mit Blick auf die Aussichten für das Solarunternehmen SMA vorsichtiger. Analyst Arash Roshan Zamir stufte die Aktie am Donnerstag von "Hold" auf "Sell" herunter und nahm das Kurzziel von 27 auf 20 Euro zurück. Der Experte schätzt, dass das Jahr 2018 für SMA Solar noch schwieriger wird als das laufende. Das Unternehmen selbst hatte 2017 als "Übergangsjahr" bezeichnet.
In der Studie begründete der Analyst seine Einschätzung mit mehreren Faktoren. So geht er von einer sinkenden Nachfrage nach den Zentral-Wechselrichtern aus, an denen das Unternehmen besonders gut verdient. Grund dafür sei die zu erwartende schwächere Entwicklung bei Solarkraftwerk-Projekten in den USA. 2016 hatten diese Produkte rund 42 Prozent zum SMA-Umsatz beigetragen. Zudem erwartet der Analyst einen anhaltend hohen Preisdruck in der Solarindustrie. Auch könne das traditionelle Wechselrichter-Geschäft durch neue Produkte unter Druck geraten.
Der schwache Jahresstart von SMA Solar löst nach Ansicht Zamirs Zweifel aus, ob das Unternehmen das obere Ende seiner Ergebnisprognose für 2017 erreichen kann. Der Solarhersteller hatte vergangene Woche erklärt, dass der Umsatz im ersten Quartal voraussichtlich 165 bis 175 Millionen Euro erreichen werde. Das wären 30 bis 35 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Das operative Ergebnis (Ebitda) sieht das Management bei 15 bis 18 Millionen Euro, mit einer entsprechenden Marge von rund 10 Prozent. Dabei stützten positive Sondereffekte das Ergebnis.
Um das untere Ende der Gewinnprognose zu erreichen, müsste SMA Solar laut Zamir Quartalsumsätze von im Schnitt 220 Millionen Euro bei einer durchschnittlichen operativen Marge von 8 Prozent erreichen. Wegen der genannten Probleme sei dies ambitioniert. Daher werde es zunehmend schwierig, das obere Ende der Jahresprognose zu erreichen.
Lesen Sie auch
Zamirs neue Prognose für den SMA-Umsatz in diesem Jahr liegt nun 7 Prozent niedriger als im Schnitt am Markt erwartet. Mit seiner Ebitda-Schätzung liegt er sogar 37 Prozent darunter. Er geht davon aus, dass auch die durchschnittliche Analystenerwartung demnächst sinkt./nas/stw/stb