ANALYSE
Fresenius dürfte laut Analysten von Akorn-Kauf profitieren
FRANKFURT/LONDON (dpa-AFX) - Eine mögliche Übernahme des US-Generikaherstellers Akorn durch den Medizinkonzern Fresenius stößt bei Analysten auf positive Resonanz. Ein Kauf wäre eine strategisch sinnvolle Ergänzung des Geschäfts der Tochter Kabi, schrieb Bernhard Weininger von Independent Research. Auch diese Transaktion würde den Gewinn wohl steigern, nachdem der Dax-Konzern bereits in der Vergangenheit erfolgreich zugekauft habe. Laut Fresenius befindet sich Kabi in fortgeschrittenen Gesprächen mit Akorn.
Angesichts der Preise vergleichbarer Transaktionen in der Branche errechnet sich laut Analyst Weininger ein Wert von bis zu 4,27 Milliarden US-Dollar oder rund 34 Dollar je Akorn-Aktie. Nach einem Kurssprung am Freitag legten die Papiere am Montag im vorbörslichen US-Handel erneut prozentual zweistellig zu. Sie kosteten zuletzt etwas mehr als 33 Dollar.
Analyst Tom Jones von der Privatbank Berenberg hält einen noch höheren Preis für denkbar. Selbst wenn der Kurs ein Viertel über dem Freitagsschluss von 29,77 Dollar - also bei etwa 37 Dollar - läge, könnte Fresenius einen Kauf über Schulden finanzieren. Dies würde laut dem Experten einen Unternehmenswert von insgesamt 5,2 Milliarden Dollar implizieren. Dann würde per Ende 2017 das pro-forma-Verhältnis von Nettoschulden zu operativem Gewinn (Ebitda) zwar auf bis zu 3,2 steigen, doch selbst dieses Niveau würde den Aktionären wohl kaum Sorgenfalten auf die Stirn treiben.
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Mit Blick auf die Fresenius-Tochter Kabi hob Analyst Michael Jüngling von der US-Investmentbank Morgan Stanley das mittelfristige Wachstumspotenzial hervor, das von Akorn profitieren würde. Das Produktangebot würde sich zudem vergrößern. Zugleich sieht der Experte auch umfangreiche Sparmöglichkeiten im Zuge eines Zusammenschlusses./mis/ajx/stb