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    Angeschlagen  5220  0 Kommentare Kakao sucht den Boden

    Wie schnell sich das Blatt wenden kann, zeigte sich in den vergangenen Monaten am Kakaomarkt. Noch Mitte des vergangenen Jahres notierten die Kakaopreise auf einem exponierten Preisniveau. Die Angst vor einer Fortsetzung der defizitären Phase hielt den Preis auf diesem Niveau über eine lange Zeit hinweg stabil. 

    Doch dann begann schleichend die Trendwende, die sich im weiteren Verlauf zu einer ausgewachsenen Korrektur entwickelte. Am Markt begann man, das Ende des Defizits und den Beginn einer Überschussphase einzupreisen. Anfang Februar markierte Kakao schließlich seine bisherigen Bewegungstiefs. Dieser kleine Ausverkauf fand vor dem Hintergrund des nahenden Quartalsberichts der International Cocoa Organization (ICCO) statt. Dieser wurde dann kurze Zeit später veröffentlicht. Darin bestätigte die ICCO die Erwartungen des Marktes hinsichtlich eines deutlichen Angebotsüberschusses. Der Bericht löste jedoch keine neue Abverkaufswelle aus, vielmehr leitete er sogar eine Stabilisierung ein. 

    Schauen wir uns einmal die Eckpunkte des ICCO-Papiers an. Begünstigt durch gute Wetterbedingungen in den Hauptanbaugebieten erwartet die Organisation für das Erntejahr 2016/2017 in der aktuellen Prognose eine globale Kakaoproduktion in Höhe von 4,552 Mio. Tonnen. Das wäre ein deutliches Plus von 14,8 % gegenüber dem letzten Erntejahr 2015/2016. Der Nachfrageanstieg wird dagegen mit 2,9 % auf 4,242 Mio. Tonnen vergleichsweise moderat erwartet. Die Prognosen sind zwar noch mit einigen Fragezeichen versehen, doch es deutet sich nun ein signifikanter Angebotsüberhang an. 
    Aufgrund der deutlichen Abwärtsreaktion und vor dem Hintergrund der durchaus noch vorhandenen Risiken auf der Produktionsseite könnte es gut sein, dass der Markt mit seiner Korrektur etwas über das Ziel hinausgeschossen ist. Bis auf unter 1.900 US-Dollar je Tonne fiel der Kakaopreis im Februar und korrigierte damit um etwa 40 % ausgehend vom letzten Bewegungshoch (Mitte 2016). Ob es sich bei diesem Abtauchen womöglich bereits um eine Marktbereinigung gehandelt haben könnte, werden die nächsten Wochen zeigen. 

    Aktuell präsentiert sich Kakao angeschlagen. Ein erster Versuch, sich wieder über 2.100 US-Dollar zu stabilisieren, scheiterte kürzlich. Eine Fortsetzung der Abwärtsbewegung auf 1.800 US-Dollar oder gar auf 1.600 US-Dollar ist damit nicht ausgeschlossen. 

    Kurzum: Wir präferieren zwar das Szenario einer Bodenbildung im Bereich 2.100 bis 1.900 US-Dollar. Aktuell notiert Kakao bei 1.955 US-Dollar. Aufgrund der fundamentalen Rahmenbedingungen stufen wir etwaiges Erholungspotential als vergleichsweise gering ein. Gegenreaktionen sollten bis auf weiteres auf 2.400 US-Dollar (orange) begrenzt bleiben. Für eine darüber hinausgehende Ausweitung der Erholung - etwa auf 2.700 / 2.800 US-Dollar - fehlt uns derzeit die Basis. Auf der Unterseite gilt es unverändert, das bisherige Bewegungstief bei 1.900 US-Dollar im Auge zu behalten. Sollte dieses unterschritten werden, aktiviert sich das genannte Abwärtspotential auf 1.800 / 1.600 US-Dollar.


     

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