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    Parkplätze: Letzte Ruhestätte  9385  1 Kommentar USA: Autofriedhöfe für VW-Diesel-Autos dringend gesucht

    In den USA stimmte VW letztes Jahr dem Rückkauf von über 500.000 betroffenen Diesel-Autos zu. Ein Großteil kann nicht mehr verkauft werden. Bereits 288.000 Besitzer haben sich für einen Rückkauf entschieden. Nun werden Autofriedhöfe dringend gesucht. Für den Rückkauf und die Verschrottung hat VW 22,6 Milliarden Euro kalkuliert.

    Bislang hat Volkswagen drei Zwischenlager für Dieselfahrzeuge akquiriert: den Parkplatz vor einem verlassenen NFL-Stadion der Detroit Lions - der Silverdome in Pontiac bei Detroit, ein Parkplatz am Autohafen von Fairfield, Baltimore, und ein stillgelegter Flugplatz - die Norton Air Force Base - in San Bernadino (“Bloomberg”).

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    Bei Footballspielen kamen bis zu 80.300 Besucher in den Silverdome und jetzt werden VW-Autos hier zwischengelagert, denn für diese Besuchermassen wurde entsprechende Parkplätze am Stadion gebaut. Seit Januar 2017 reihen sich die Dieselautos nun ordentlich auf. Eigentlich sollte das Stadion bereits im vergangenen Jahr abgerissen und ein neuer Wohnpark errichtet werden. Die Zwischennutzung als Autofriedhof ist jedoch nicht ganz unkompliziert, denn die Stadt Pontiac sieht darin gleich mehrere Gesetzesverstöße. Es liegen wohl sechs Anklagepunkte vor: Von der unsachgemäßen Sicherheit der Autos bis hin zur fehlenden Geschäftslizenz (“CarandDriver”). Noch können die VW-Autos vor dem Stadion bleiben, jedoch könnte noch 2017 mit den Abrissarbeiten am Stadion begonnen werden und dann müsste VW einen neuen Standort finden (“DetroitFreePress”). 

    Etwas langfristiger dürften die Abstellmöglichkeiten auf der ehemaligen Norton Air Force Base in San Bernadino, Kalifornien, sein. Auf dem Militärflughafen stehen ausgemusterte VWs bereits in großer Zahl. Das gleiche Bild sieht man auf einer Fläche in der Nähe des Autoshafens von Fairfield, bei Baltimore. Auch dort stehen blaue, rote, schwarze und silberne VWs, die von VW zurückgekauft wurden.    

    Die jetzigen Lager werden kaum ausreichen, denn wöchentlich melden sich circa 15.000 Autobesitzer bei den Händlern, und wollen ihren Golf, Passat, Beetle oder Jetta loswerden. Nach einem Rückkauf dürfen die Autos nicht ohne Einhaltung der Emissionswerte weiter verkauft werden - Umbauten sind somit notwendig. Eine Ausfuhr der Autos ins Ausland ist auch verboten - selbst wenn die Autos die dortigen Emissionsstandards erfüllen würden. Am Ende wird es für Volkswagen darum gehen zu schauen, welche Kosten bei einem Umbau entstehen und was ist der Marktmarkt eines umgebauten Autos. Auch wenn die umgebauten Autos den Emissionserwartungen entsprechen, dann stehen die Händler noch immer vor dem großen Problem, dass jedes Auto in einem unterschiedlichen Zustand und der Wiederverkauf unsicher ist - vor allem mit dem angeschlagenen VW-Image. 

    Der Vorgang in den USA ist einzigartig, denn VW hat alleine 1.300 Mitarbeiter nur für den Rückkauf eingestellt. Sie sitzen bei den Händlern und stellen täglich Schecks über 12.500 Dollar für einen Jetta und bis zu 40.000 Dollar für einen Audi A3 TDI aus. Seit anderthalb Jahren betreibt Volkswagen einen immensen Aufwand, um den Schaden zu begrenzen.

    Es bleibt abzuwarten ob sich die Mühen lohnen und was bis zum 30. Juni 2019 passieren wird, denn das ist das Datum zu dem VW 85 Prozent der 2,0-Liter-Diesel-Autos zurückgekauft oder repariert haben muss. Bei Zielverfehlung wird es für VW nochmals richtig teuer. Für jeden Prozentpunkt unterhalb der 85-Prozent-Marke muss VW 85 Millionen Dollar an die US-Umweltschutzbehörde zahlen und 13,5 Millionen Dollar an die Emissionsschutzbehörde Kaliforniens.

    Bislang hat VW ehemalige Parkplätze und einen Flugplatz für die Dieselautos gefunden. Es gibt in den USA bestimmt weitere Lost Places, die sich als Autofriedhöfe eignen werden. Womöglich gibt es schon Geschäftsideen jenseits des Wiederverkaufs für die alten Diesel-Autos. In einer verlassenen Shoppingmall könnten die Autos zu einer Kunstinstallation aufgestapelt werden.




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