checkAd

     429  0 Kommentare Toshiba mit hohem Quartalsverlust

    TOKIO (dpa-AFX) - Der angeschlagene japanische Technologiekonzern Toshiba kämpft ums Überleben. Nach mehrmaliger Verschiebung seiner Bilanzzahlen wegen massiver Probleme der inzwischen insolventen US-Atomsparte legte der Konzern am Dienstag tiefrote Zahlen vor. Demnach fiel in den ersten neun Monaten des am 31. März beendeten Geschäftsjahres ein massiver Verlust in Höhe von 552,4 Milliarden Yen (4,7 Mrd Euro) an. Zuvor war Toshiba noch von einem Minus von 499 Mrd Yen ausgegangen. Die Zahlen wurden ohne Absegnung durch die Wirtschaftsprüfer veröffentlicht. Am selben Tag lief eine von der Finanzaufsicht eingeräumte letzte Frist zur Vorlage ab. Die Gefahr, vom Börsenzettel gestrichen zu werden, ist jedoch noch nicht gebannt.

    Toshiba hatte nach einem Bilanzskandal und der folgenden Radikalsanierung hohe Verluste eingefahren. Hinzu kamen massive Probleme im US-Atomkraftwerksgeschäft, weswegen Toshiba dringend Geld braucht. Kürzlich wurde bekanntgegeben, dass die US-Atomsparte Westinghouse Electric in die Insolvenz geschickt wurde. Toshiba hatte die Vorlage der Quartalszahlen zwei Mal verschoben, nachdem man herausgefunden hatte, dass das Management bei Westinghouse unangemessenen Druck ausgeübt haben soll, um Verluste zu minimieren.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu Samsung Electronics Co Ltd St GDR!
    Long
    1.277,43€
    Basispreis
    1,29
    Ask
    × 9,11
    Hebel
    Short
    1.617,51€
    Basispreis
    1,94
    Ask
    × 6,06
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Der Konzern hatte im vergangenen Monat auf Forderung der tokioter Börse hin Pläne zur Verbesserung des internen Controllings vorgelegt. Sollten sich diese jedoch als nicht ausreichend erweisen, droht dem Konzern, doch noch vom Börsenzettel gestrichen zu werden. Man werde alles tun, um dies zu vermeiden, teilte der Konzern am Dienstag mit.

    Nun soll auch das Geschäft mit Speicherchips abgespalten werden. Nach Informationen des "Wall Street Journal" hat Foxconn das höchste Gebot abgegeben. Demnach bietet der taiwanesische Elektronikhersteller bis zu drei Billionen Yen für die Toshiba-Sparte - und würde damit Gebote anderer Interessenten, darunter ein von der japanischen Regierung unterstützter Investmentfonds, deutlich übertreffen. Es gibt jedoch Stimmen innerhalb der japanischen Regierung, die einen Verkauf des Geschäfts ins Ausland wegen der strategischen Bedeutung ablehnen. Toshiba wird sich voraussichtlich um den Juli herum entscheiden.

    Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Toshiba jetzt mit einem Verlust von 1,01 Billionen Yen - das wäre der bisher höchste Fehlbetrag eines japanischen Produktionskonzerns. Im Februar hatte Toshiba noch ein Minus von 390 Mrd Yen in Aussicht gestellt. Die Japaner hatten kürzlich eine Wertberichtigung in Höhe von 712,5 Milliarden Yen bekanntgegeben. Auslöser waren Verzögerungen und Kostenüberschreitungen beim Bau von Atomkraftwerken in den USA. Mit der Insolvenz von Westinghouse will Toshiba die Sparte aus den Büchern bekommen. Verwaltungsratschef Shigenori Shiga trat zurück.

    Die Sanierung kommt zu einer Zeit, da Rivalen aus Südkorea wie Samsung und LG sowie zahlreiche junge Wettbewerber aus China die einst mächtigen japanischen Hersteller massiv unter Druck setzen. Toshiba war das erste Unternehmen in Japan, das 1959 einen Farbfernseher entwickelte und das Unternehmen, das als erstes in Japan im Jahr 1930 eine elektrische Waschmaschine entwickelte.

    Jetzt zieht sich Toshiba langsam aus dem Geschäft mit Verbraucherelektronik zurück. Laut Medien erwägt der Konzern nun auch den Verkauf seines unprofitablen heimischen Fernseher-Geschäfts./ln/DP/jha





    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen

    Verfasst von dpa-AFX
    Toshiba mit hohem Quartalsverlust Der angeschlagene japanische Technologiekonzern Toshiba kämpft ums Überleben. Nach mehrmaliger Verschiebung seiner Bilanzzahlen wegen massiver Probleme der inzwischen insolventen US-Atomsparte legte der Konzern am Dienstag tiefrote Zahlen vor. …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer