Deutsche Anleihen deutlich schwächer
FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen waren am Mittwoch deutlich weniger gefragt als an den Tagen zuvor. Der die Kursbewegung abbildende Euro-Bund-Future fiel bis zum frühen Abend um 0,40 Prozent auf 163,21 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg im Gegenzug um rund 0,05 Prozentpunkte auf 0,20 Prozent.
Am Markt wurden im Wesentlichen zwei Gründe für die schwächere Tendenz genannt. Zum einen wurde auf die etwas bessere Stimmung an den europäischen Aktienmärkten verwiesen. Der Zustrom in sichere Anlagehäfen, zu denen Bundesanleihen zählen, sei dadurch etwas gemindert worden. Zum anderen wurde eine eher schwach aufgenommene Auktion deutscher Bundesanleihen mit einer Laufzeit bis 2044 genannt. Die Stimmung am Rentenmarkt sei dadurch zusätzlich belastet worden.
Am Dienstag war die deutsche Zehnjahresrendite dagegen auf den tiefsten Stand seit Anfang November und damit seit der Wahl von US-Präsident Donald Trump gefallen. Der Aufwärtsdruck auf die Renditen, der von der Wahl Trumps und der von ihm erwarteten lockeren Fiskalpolitik ausging, ist damit verpufft. Fachleute verwiesen unter anderem auf Zweifel an der politischen Durchsetzungsfähigkeit der neuen Regierung. Hinzu kommen hohe politische Risiken wie die Präsidentschaftswahl in Frankreich, was die Nachfrage nach sicheren Anlagen erhöht.
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Am Abend dürfte noch der Konjunkturbericht (Beige Book) der US-Notenbank Fed auf Interesse stoßen. In den vergangenen Tagen waren amerikanische Wirtschaftszahlen durchwachsen ausgefallen, was leise Zweifel an der Robustheit der US-Konjunktur geweckt hatte. Die seither rückläufigen Zinserwartungen an die Fed werden daneben mit dem absehbaren Start des Abbaus der aufgeblähten Notenbankbilanz erklärt, weil die Zentralbank ihr Zinsanhebungstempo dann verringern könnte./tos/jkr/he