ANALYSE
Warburg hält schwache Kursentwicklung von KlöCo für Missverständnis
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die seit Wochen schwache Aktie des Stahlhändlers Klöckner & Co hat am Donnerstag Rückendeckung von der Privatbank Warburg erhalten. "Wir gehen davon aus, dass ein falsches Verständnis von den Markttreibern für das Unternehmen für die Underperformance verantwortlich ist", schrieb Analyst Björn Voss in seiner Studie. Seit dem Zwischenhoch Ende Januar bei knapp über 13 Euro waren KlöCo-Papiere zuletzt um rund ein Viertel eingebrochen.
So habe die Aktie negativ auf Anti-Dumping-Maßnahmen der USA gegen europäische Stahlwerke reagiert. "Anders als Salzgitter ist Klöckner aber nicht von Strafzöllen betroffen, sondern profitiert sogar von der Marktabschottung und dem damit verbundenen Anstieg der lokalen Preise", erklärte Voss. Klöckner US (ehemals Macsteel) sei ein amerikanisches Unternehmen, das seine Rohstoffe vorwiegend lokal beziehe.
Die überraschende Entscheidung der Europäischen Kommission gegen Strafzölle für Produkte aus dem Iran, Brasilien, Russland, der Ukraine und Serbien sei zwar für KlöCo nicht förderlich gewesen. Die Entscheidung der EU für höhere Anti-Dumping-Zölle auf chinesische Importe von warmumgeformtem Flachstahl hält er aber für noch wichtiger. Der Rückgang der Stahl-Kassapreise in Europa könnte abflachen und zu Preiserhöhungsversuchen und unerwarteten Gewinnen bei Klöckner führen.
Voss sprach eine Kaufempfehlung für die KlöCo-Papiere aus und traut ihnen mit 13 Euro gut 32 Prozent Spielraum nach oben zu./ag/das/mis
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Analysierendes Institut Warburg Research.