AKTIE IM FOKUS
BMW fährt der Autobranche hinterher
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die seit einiger Zeit der Autobranche hinterher hinkenden Papiere von BMW sind auch am Donnerstag nach Geschäftszahlen nicht vorwärts gekommen. Am Nachmittag standen die Anteile 0,27 Prozent tiefer bei 83,75 Euro, nachdem sie unmittelbar nach der Ankündigung eines überraschenden Gewinnsprungs zunächst nach oben geschnellt waren.
Das operative Ergebnis (Ebit) im Autogeschäft hatte im ersten Quartal bei 1,871 Milliarden Euro gelegen. Jefferies-Analyst Philippe Houchois hatte lediglich mit 1,6 Milliarden Euro gerechnet. Die Signale für das Gesamtjahr bleiben allerdings unverändert verhalten. So peilt BMW weiterhin nur eine leichte Ebit-Steigerung an. Zudem schoss das Konzernergebnis vor Steuern um 27 Prozent auf 3,0 Milliarden Euro hoch. Wichtigster Grund war allerdings die Höherbewertung von Firmenbeteiligungen und Rohstoffderivaten im Finanzergebnis.
Die BMW-Aktien hinken dem Autosektor in diesem Jahr bislang etwas hinterher. Marktteilnehmer begründen dies mit den eher schwachen Margen, der im Vergleich mit Daimler älteren Produktpalette, vor allem aber mit dem gegenüber der Konkurrenz weggefallenen Vorsprung im Bereich der E-Mobilität.
So sei der Münchener Autobauer vor eins bis zwei Jahren mit dieser Technologie führend gewesen, aber die Modelle i3 und i8 hätten nicht eingeschlagen, sagte ein Händler. Möglicherweise habe BMW dann den Ausbau der E-Mobilität nicht mehr so stark forciert wie zunächst gedacht, während andere Autohersteller aufgeholt hätten.
Lesen Sie auch
Ein anderer Börsianer schlug in dieselbe Kerbe. Erschwerend komme hinzu, dass BMW unter den drei deutschen Autokonzernen die höchste Dieselquote weltweit habe./ajx/mis/he