checkAd

    ROUNDUP/Konsequenz aus Katastrophe  640  0 Kommentare Mehr Schutz für Bangladeschs Arbeiter

    DHAKA (dpa-AFX) - Vier Jahre nach dem verheerenden Fabrikeinsturz in Bangladesch mit mehr als 1100 Toten läuft ein Programm der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung an, die Gewerkschaften im Land zu stärken. Die "Academy of Work", die die Stiftung mit lokalen Partnern anschob, dient der Ausbildung von Führungskräften. In einem jeweils dreimonatigen Durchgang sollen jährlich bis zu 20 Gewerkschafter aus- und weitergebildet werden. Partner sind der Think Tank "Bangladesh Institute of Labour Studies" und die lokale BRAC-Universität.

    Die Initiative entstand auch vor dem Hintergrund der schweren Katastrophe im April 2013. Damals war der Rana-Plaza-Komplex eingestürzt und hatte Tausende unter sich begraben. 1135 Menschen starben, mehr als 2500 wurden verletzt. Es ist das bis heute schlimmste Fabrikunglück in der Geschichte des Landes.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu adidas AG!
    Long
    212,36€
    Basispreis
    1,56
    Ask
    × 14,53
    Hebel
    Short
    241,66€
    Basispreis
    1,57
    Ask
    × 14,44
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Seitdem gibt es insbesondere in der Textilindustrie deutliche Fortschritte bei der Arbeitssicherheit in Bangladesch. Mehr als 200 internationale Auftraggeber schlossen sich etwa zum Aktionsplan für Feuer- und Gebäudesicherheit zusammen. Sie wollen nur noch in Fabriken produzieren lassen, die sie mit eigenen Inspektoren an Ort und Stelle überprüft haben. Mehr als 1800 von Bangladeschs Textilfabriken wurden bisher so unter die Lupe genommen.

    Allerdings ist der Aktionsplan auf die Textilindustrie beschränkt. Und auch hier gibt es noch Probleme: Eine Studie der New York University mit Daten aus dem Jahr 2015 zeigt, dass es insgesamt rund 7000 Textilfabriken im Land gibt, von denen nur ein Bruchteil offiziell für den Export arbeitet und damit kontrolliert wird. Inoffiziell arbeiten jedoch auch viele kleinere Fabriken als Zulieferer für die großen Unternehmen und so auch für internationale Kunden. Eine Studie des Overseas Development Institute aus London kam im Dezember 2016 zum Ergebnis, dass in den Slums der Hauptstadt Dhaka fast jedes zweite Kind von Kinderarbeit betroffen ist - viele von ihnen im Textilsektor.

    Wie schwierig die Lage auch für Gewerkschaften ist, zeigte sich Anfang des Jahres. Während eines monatelangen Streits zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern um Mindestlöhne wurden nach Gewerkschaftsangaben mindestens 1600 Arbeiter entlassen und mindestens 34 Aktivisten festgenommen.

    "Wir wollen die Akademie dauerhaft etablieren und dadurch auch die Arbeitnehmer unterstützen, den Arbeitgebern auf Augenhöhe entgegenzutreten", sagte Michael Sommer, stellvertretender Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung, bei der Eröffnung. Franziska Korn, Büroleiterin der FES in Bangladesch, sagte in ihrer Rede: "Wir wollen zu mehr Geschlossenheit in der Gewerkschaftsbewegung beitragen - auch, damit die Vertreter in Krisensituationen schneller reagieren können."/smr/DP/zb





    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen

    Verfasst von dpa-AFX
    ROUNDUP/Konsequenz aus Katastrophe Mehr Schutz für Bangladeschs Arbeiter Vier Jahre nach dem verheerenden Fabrikeinsturz in Bangladesch mit mehr als 1100 Toten läuft ein Programm der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung an, die Gewerkschaften im Land zu stärken. Die "Academy of Work", die die Stiftung mit lokalen …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer