Schuldenkrise – Spanien auf dem Wege der Erholung
In unserem ersten Teil zur Schuldenkrise haben wir uns die Entwicklungen in Griechenland und Portugal angeschaut. Heute werfen wir einen Blick nach Spanien, wo die Wirtschaft zwar gute Wachstumsraten verzeichnet, das Land aber dennoch vor großen Herausforderungen steht. Anleger können mit ETFs wie dem LYX0A6 auf den Referenzindex IBEX 35 von einer weiteren Erholung der spanischen Wirtschaft profitieren.
Der IBEX 35 ist die internationale Benchmark für den spanischen Aktienmarkt. Er ist ein handelbarer Index, der es ermöglicht in Investmentprodukte zu investieren, die die Performance der Wertpapiere mit dem größten Handelsvolumen am spanischen Aktienmarkt wiedergeben. Der ETF LYX0A6 setzt sich aus Unternehmen verschiedener Branchen zusammen (BANCO SANTANDER SA, REPSOL SA, TELEFONICA SA) und verteilt das Risiko somit auf mehrere Branchen. Aber schauen wir uns ein paar Kennzahlen aus Spanien an, um einen Eindruck von der aktuellen Lage zu bekommen.
Bedenklich ist die Entwicklung des Target2-Saldos für Spanien: Er war zuletzt auf minus 338,5 Mrd. Euro gestiegen. Das ist der zweitgrößte negative Saldo in der Euro-Zone. Dabei feiern viele Experten die wirtschaftliche Entwicklung Spaniens. So geht das Wirtschaftsministerium davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt 2017 um 2,5 Prozent wachsen und dabei 500.000 Jobs schaffen wird. Umso gespannter schauen Investoren, ob es Ministerpräsident Mariano Rajoy, der eine Minderheitsregierung führt, schafft, eine parlamentarische Mehrheit für den 2017er-Haushalt zu schmieden.
Spanien steht weiterhin vor enormen Herausforderungen. So lag das Haushaltsdefizit 2016 bei herben 4,5 Prozent der Wirtschaftsleistung und erklärt damit zumindest teilweise das kräftige Wirtschaftswachstum. Dabei liegen die Staatsschulden mit 1,1 Billionen Euro bei rund 100 Prozent der Wirtschaftsleistung. Umso wichtiger ist es, dass Rajoy erfolgreich ist, und die Konjunktur weiter brummt. In dem Umfeld dürfte die Arbeitslosenquote, die zuletzt bei 18,6 Prozent lag, weiterhin sinken.
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Alle schauen auf Draghi
Die spanische Wirtschaft dürfte 2017 deutlich stärker wachsen als die portugiesische, während die griechische im Kriechgang bleiben dürfte. Wegen des immensen Schuldenbergs der drei Länder ist es von größter Bedeutung, dass EZB-Chef Mario Draghi mit seinem massiven Anleihenkaufprogramm von 60 Mrd. Euro monatlich die Lage am Anleihenmarkt weiter unter Kontrolle hält. In dem Umfeld setzen viele Investoren darauf, dass es bald zu einer Einigung zwischen Griechenland und den Geldgebern kommt, und das Thema anschließend wieder vom Radarschirm der Investoren verschwindet, nur um ein Jahr später wieder aufzutauchen.