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     775  0 Kommentare Großbritannien – Hohe Inflation, stabiler Aktienmarkt

    unionjackLetzte Woche haben wir einen Blick auf unsere Nachbarn von der Insel geworfen und bereits beschrieben, dass sich die zunehmende Unsicherheit bei Unternehmen und Verbrauchern bereits in einer Reihe von Konjunkturdaten widerspiegelt. Doch während Verbraucher die kräftig gestiegene Inflation zu spüren bekommen, ist der Aktienmarkt vergleichsweise stabil und notiert bei rund 7.100 Punkten. Anleger können mit dem ETF LYX0CP von Lyxor auf den FTSE 100 von einer positiven Entwicklung des britischen Aktienmarktes profitieren.

    Zunächst aber noch einmal einen kurzen Blick auf die Inflation, welche im März bei 2,3 Prozent lag. Die steigende Inflation drückt kräftig auf die Kaufkraft der Arbeitnehmer. Im Februar sind daher die realen Löhne, also unter Berücksichtigung der Inflation, um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Das war der erste Rückgang seit August 2014. Obwohl die Zahl der Arbeitnehmer mit 31,8 Millionen in der Nähe des Rekordhochs liegt und die Arbeitslosenquote bei lediglich 4,7 Prozent, steigen die Löhne nur langsam. „Die privaten Haushalte sind ein einem perfekten Sturm aus steigender Inflation und langsamer steigenden Löhnen gefangen“, sagte Samuel Tombs, Volkswirt bei Pantheon Macroeconomics in London.

    Pfund_UK_DevisenNicht nur eine steigende Inflation kann sich negativ auf das Geschäftsklima auswirken, aktive Anleger sollten daher stets einen guten Überblick über das Geschehen auf den Märkten haben. Auf dem Blog von Vontobel finden Sie spannende Anlagethemen, Fakten, Hintergründe und mehr – aus der Welt der Zertifikate, Hebelprodukte und Aktienanleihen.

    Aktienmarkt weiter ziemlich stabil

    Wegen des schwachen Jahresauftakts könnten sich die Prognosen vieler Volkswirte, die für 2017 ein Wirtschaftswachstum von 1,7 bis 2,0 Prozent vorhersagen, als deutlich zu optimistisch herausstellen, zumal die englische Notenbank davon ausgeht, dass die Inflation bis Jahresende auf knapp drei Prozent steigen dürfte. Das dürfte den Konsum weiter dämpfen. Dennoch ist der Aktienmarkt, gemessen am FTSE100 in die Nähe des Rekordhochs geklettert und notierte bis vor kurzem mit rund 7.300 Punkten um 15 Prozent über dem Niveau vom 23. Juni 2016. Damit spiegelt er aber lediglich den Rückgang des Pfund wieder.

    Zuletzt schwächelte der Index nach der Ankündigung von Neuwahlen durch Premierministerin May. Verantwortlich für den Einbruch waren vor allem Rohstoffaktien. Auf Basis einer bislang einigermaßen harten Währung, des Dollar, ist der FTSE100 allerdings praktisch unverändert seit damals. Das macht Sinn, bekommt die britische Wirtschaft doch die Folgen des Brexit-Referendums erst allmählich zu spüren.

    Während in diesem Umfeld viele Analysten von Banken betonen, das Pfund sei stark unterbewertet, gehen die Spekulanten davon aus, dass es in den nächsten Monaten sinken wird. So liegt die Netto-Short-Position mit insgesamt rund 104.000 Futures und Optionen in der Nähe des Rekordhochs. Die Netto-Position wird errechnet, indem man von der Zahl der Futures und Optionen auf steigende Kurse (Long) jene auf sinkende Kurse (Short) abzieht. Die Spekulanten setzen also mit viel mehr Derivaten auf fallende als auf steigende Kurse.

    England_London_5Möglicherweise liegen die Spekulanten allerdings falsch, nachdem US-Präsident Donald Trump zuletzt einmal mehr unmissverständlich erklärt hat, er strebe einen schwachen Dollar an, woraufhin das Pfund gegenüber dem Dollar gestiegen ist. Dies hat natürlich auch Auswirkungen auf das Verhältnis des Pfund zum Euro. Interessierte Anleger, die davon ausgehen, dass das Pfund sich gegenüber dem Euro weiterhin behauptet, schauen sich den EUR/GBP Put mit der WKN DL8BM5 aus unserer ISIN-Liste an, wer von einer zukünftigen Schwächung der britischen Währung ausgeht schaut sich das Papier mit der WKN VN6TPP an.

    Ausblick

    Trotz der Werbekampagne dürfte May es nicht verhindern können, dass sich die Wirtschaft in den nächsten Monaten merklich abkühlt. Sollte sich das Pfund trotz dieses Umfelds gegenüber dem Dollar und dem Euro weiter erholen, würde das den Anstieg beim FTSE100 merklich bremsen, weil sich die Perspektiven für die Exportabhängigen britischen Unternehmen eintrüben. Welche Gewinne hiesige Anleger mit britischen Aktien machen können, wird zudem maßgeblich von der Entwicklung des Euro gegenüber dem Pfund abhängen.




    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
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