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    OTS  548  0 Kommentare Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) e. V. / Immobilienpreise: ...

    Immobilienpreise: Pfandbriefbanken sehen keine Gefahr für

    Finanzstabilität

    Frankfurt/Berlin (ots) -

    - Neugeschäft der Pfandbriefbanken in der Immobilienfinanzierung

    wächst erneut, bei deutlich abflachender Dynamik

    - Verbandspräsident Dr. Louis Hagen: "Trotz starker Nachfrage und

    steigenden Preisen am Immobilienmarkt setzen Finanzierer wie

    Kreditnehmer weiter auf Sicherheit"

    - Pfandbrief bleibt wichtiger Teil im Refinanzierungsmix

    Aus Sicht des Verbands Deutscher Pfandbriefbanken (vdp) stellt der

    anhaltende Preisauftrieb auf dem heimischen Markt für Wohnimmobilien

    derzeit keine Gefahr für die Finanzstabilität dar. "Auch wenn in

    einzelnen Teilmärkten durchaus Übertreibungen zu beobachten sind,

    drohen aus kreditwirtschaftlicher Sicht keine Verwerfungen. Weder bei

    Kreditnehmern noch bei den finanzierenden Instituten ist eine

    systematisch gestiegene Risikoneigung zu beobachten", sagte Dr. Louis

    Hagen, Präsident des vdp und Vorsitzender des Vorstandes der

    Münchener Hypothekenbank.

    Nach Daten der Analysegesellschaft vdpResearch stiegen die Preise

    am deutschen Immobilienmarkt zuletzt sowohl bei Wohn- als auch bei

    Gewerbeimmobilien unvermindert an. Hinsichtlich der Höhe des Anstiegs

    ist jedoch eine starke regionale Differenzierung nach der

    sozio-ökonomischen Attraktivität des Standorts auszumachen. Auf dem

    Wohnungsmarkt wirken neben den niedrigen Zinsen derzeit unverändert

    die positive demografische Entwicklung, der anhaltende

    Urbanisierungstrend, ein erhöhter Beschäftigungsgrad sowie steigende

    Einkommen als Treiber der Nachfrage. Insbesondere in Metropolregionen

    und attraktiven Universitätsstädten, wo Einwohnerzahlen und Haushalte

    zuletzt am stärksten stiegen, trifft diese jedoch auf ein sehr

    begrenztes Angebot am Bestandsmarkt. Zwar lassen Genehmigungen und

    Bauüberhänge eine stark steigende Neubauproduktion erwarten, dies

    wird dem Markt aber aufgrund der für die Bautätigkeit typischen

    Produktionsverzögerungen und hoher Kapazitätsauslastungen nur

    verzögert zugutekommen. Angesichts der bestehenden Marktdynamik ist

    deshalb kurzfristig mit weiteren Miet- und Preissteigerungen zu

    rechnen, die sich jedoch sukzessive etwas abschwächen sollten.

    Keine Lockerung der Kreditvergabestandards

    Für Banken dürfte die aktuelle Entwicklung keine außergewöhnlichen

    Risiken bergen, sofern die Finanzierungspraxis weiter

    sicherheitsorientiert bleibt.

    In Summe ist derzeit keine Lockerung der Kreditvergabestandards

    seitens der finanzierenden Banken festzustellen. Vielmehr hat sich im

    Zeitablauf etwa der Fremdkapitalanteil, gemessen an den

    Anschaffungspreisen der beliehenen Immobilien, kaum verändert. Auch

    Kreditnehmer gehen keine signifikant erhöhten Risiken ein: Während

    die Zinsen in den vergangenen Jahren gesunken sind, nutzen sie die

    sich daraus ergebenden Finanzierungsvorteile für längere

    Zinsbindungen und höhere Anfangstilgungen. "Sowohl Kreditgeber als

    auch die Kreditnehmer setzen weiterhin auf Sicherheit", so Dr. Louis

    Hagen. "Darüber hinaus sollte die in Deutschland übliche

    Langfristfinanzierung zum Festzins privaten wie in¬stitutionellen

    Investoren ausreichend Planungssicherheit verschaffen, um diese

    Risiken adäquat zu steuern."

    Immobiliengeschäft setzt Wachstumskurs fort

    Die aktuell positive Verfassung des Immobilienmarktes spiegelt

    sich auch in den Zahlen der Pfandbriefbanken wider: Die

    Darlehensneuzusagen in der Immobilienfinanzierung dominierten im

    vergangenen Jahr mit vier Fünfteln das Neugeschäft und wuchsen von

    131,3 Mrd. Euro im Vorjahr auf 139,4 Mrd. Euro. Dies entspricht einer

    Steigerung von 6,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nach einem Plus von

    rund 18 Prozent im Jahr 2015 hat damit die Dynamik des

    Neugeschäftswachstums 2016 nachgelassen. Auf die

    Wohnimmobilien-finanzierung entfielen 71,7 Mrd. Euro der Neuzusagen

    (+6 Prozent). Das Neugeschäft bei der Finanzierung von

    Gewerbeimmobilien stieg auf 67,7 Mrd. Euro (+ 6,2 Prozent).

    In der Staatsfinanzierung setzte sich währenddessen der bereits in

    den Vorjahren beobachtete Konsolidierungstrend fort: 2016 sanken die

    Darlehensneuzusagen um 13,2 Prozent auf 15,5 Mrd. Euro. Insgesamt ist

    das Neugeschäft der Pfandbriefbanken im vergangenen Jahr um 2,3

    Prozent auf 167,8 Mrd. Euro gestiegen.

    Pfandbrief wichtiger Teil im Refinanzierungsmix

    Über ein Drittel des Immobilienbestands der deutschen

    Pfandbriefbanken befindet sich in Deckung. "Die stabile Performance

    des Pfandbriefs macht ihn zur unangefochtenen Benchmark im

    europäischen Covered-Bond-Universum und für Banken zu einem wichtigen

    Refinanzierungsinstrument im Rahmen der Langfristfinanzierung", sagte

    Dr. Louis Hagen. "Gleichzeitig hat die Politik der Europäischen

    Zentralbank nach wie vor erhebliche Effekte auf den

    Covered-Bond-Markt z. B. über TLTRO II und vor allem das

    Covered-Bond-Ankaufprogramm. Noch ist unklar, wie ein möglicher Exit

    erfolgen soll. Für Investoren und Emittenten ist es aber

    entscheidend, hier möglichst frühzeitig entsprechende Signale zu

    erhalten."

    Emissionsgeschäft konsolidiert sich

    Nach einem deutlichen Anstieg des Emissionsvolumens im Vorjahr hat

    sich der Absatz von Pfandbriefen 2016 konsolidiert. So sank das

    Volumen der neu emittierten Pfandbriefe von 58,1 Mrd. Euro auf 45,4

    Mrd. Euro. Davon entfielen 35,1 (2015: 40,4) Mrd. Euro und damit mehr

    als zwei Drittel auf Hypothekenpfandbriefe. Das Geschäftsfeld

    Staatsfinanzierung verliert vor dem ökonomisch-regulativen

    Hintergrund weiter an Bedeutung: Der Absatz von Öffentlichen

    Pfandbriefen ging von 15,5 Mrd. Euro 2015 auf 10,3 Mrd. Euro zurück.

    Schiffs- und Flugzeugpfandbriefe spielen in der aktuellen

    Marktsituation weiter nur eine geringe Rolle.

    Der Gesamtumlauf der Pfandbriefe hat sich per 31. Dezember 2016

    auf 373,8 Mrd. Euro verringert (2015: 384,4 Mrd. Euro), was

    insbesondere am anhaltenden Rückgang der öffentlichen Pfandbriefe

    liegt.

    Regulierung bleibt wichtiges Thema für Pfandbriefbanken

    Spezialisierte Institute wie Pfandbriefbanken sind im aktuellen

    Markt- und Wettbewerbsumfeld weiterhin einem erheblichen

    Regulierungsdruck ausgesetzt. Die Überarbeitung der

    Eigenmittelanforderungen für Kreditrisiken durch den Baseler

    Ausschuss ist nach wie vor ein wichtiges Thema für die

    Kreditinstitute. Hier steht ein Verhandlungsergebnis noch immer aus.

    Die größte Hürde bleibt die Einführung eines Output-Floors, der aus

    Sicht des Verbandes zu einem unverhältnismäßigen Anstieg der

    Eigenmittelanforderungen in der Immobilienfinanzierung führen würde.

    Ein zweites für den Pfandbrief und seine Emittenten wichtiges

    Thema ist die von der Europäischen Kommission angestrebte stärkere

    Harmonisierung der nationalen Covered-Bond-Regime in den

    Mitgliedstaaten. Hier wird noch im Sommer 2017 eine Entscheidung der

    Kommission erwartet. Der vdp befürwortet dieses Vorhaben

    grundsätzlich, da eine Harmonisierung die Assetklasse als Ganzes in

    der Wahrnehmung der Investoren weiter stärken kann. Die dadurch

    entstehenden einheitlich hohen Qualitätsstandards wären zudem eine

    wichtige Grundlage für die dauerhafte regulatorische Privilegierung

    der erwiesenermaßen krisenresistenten Covered Bonds in der

    internationalen Finanzmarktregulierung.

    Subsidiaritätsprinzip beachten

    Die Ende vergangenen Jahres vorgelegten Vorschläge der

    Europäischen Bankenaufsichtsbehörde EBA an die Kommission schießen

    aus Sicht des Verbands jedoch teilweise deutlich über das Ziel

    hinaus. Einige der Vorschläge sind aus Sicht des vdp inhaltlich zu

    detailliert, so dass die Gefahr einer Überregulierung und damit einer

    Schwächung des Pfandbriefes besteht. Der vdp plädiert nach wie vor

    für einen prinzipienbasierten Harmonisierungsansatz, bei dem die

    Verantwortung für die technische Ausgestaltung den nationalen

    Gesetzgebern überlassen wird.

    "Eingriffe in bestehende, erfolgreiche Märkte dürfen nur mit

    Augenmaß erfolgen. Es muss sichergestellt werden, dass erfolgreichen

    Covered-Bond-Regimen wie dem deutschen Pfandbriefgesetz ausreichend

    Spielraum für die Berücksichtigung jahrzehntelang bewährter

    nationaler Praktiken bleibt. Würde allzu großer Ehrgeiz zu einem

    Scheitern des Projekts führen, wäre dies für alle Beteiligten

    misslich", sagte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt.

    OTS: Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) e. V.

    newsroom: http://www.presseportal.de/nr/29608

    newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_29608.rss2

    Pressekontakt:

    Dr. Helga Bender

    E-Mail: bender@pfandbrief.de

    Tel. 030 20915-330





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