checkAd

    Mega-Fusion - Bayer-Monsanto bringt bäuerliche Landwirtschaft unter Druck  397  0 Kommentare Industrielles Saatgut und Pestizide schaffen neue Abhängigkeiten

    Berlin/Aachen (ots) - Vor der Bayer-Hauptversammlung am Freitag in
    Bonn warnen entwicklungspolitische Organisationen vor den Folgen der
    Übernahme des US-Konzerns Monsanto durch Bayer. Vor allem Kleinbauern
    und Kleinbäuerinnen in Entwicklungsländern würden unter
    Preissteigerungen, begrenzter Auswahl bei Saatgut und Pestiziden
    sowie Gesundheitsschäden durch den Einsatz von Agrarchemikalien
    leiden. Kleinbäuerliche Landwirtschaft müsse deshalb endlich als
    Erfolgsmodell für die Welternährung anerkannt und stärker gefördert
    werden. Kleinbauern erzeugen heute 80 Prozent der Lebensmittel
    weltweit.

    Mit den Fusionen von Dow-DuPont und ChemChina-Syngenta sowie der
    geplanten Übernahme des US-Konzerns Monsanto durch Bayer könnten in
    Zukunft drei Megakonzerne fast zwei Drittel des weltweiten Marktes
    für Saatgut und Agrarchemikalien kontrollieren. Damit haben sie einen
    großen Einfluss auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie die
    Ernährung von Milliarden Menschen.

    Bäuerliche Familienbetriebe aus dem Globalen Süden vermehren ihr
    Saatgut meist selbst, tauschen es untereinander und treiben damit die
    Weiterentwicklung von Saatgut eigenständig voran. Ihr Saatgut ist
    lokal angepasst, erschwinglich und erhält die Artenvielfalt. "Kommt
    es zur Fusion, schrumpft der Raum für nichtkommerzielle Alternativen,
    weil die Marktmacht zu überwältigend ist. Saatgutzüchtungen werden
    dann nur noch an den Interessen weniger Konzerne orientiert. Das
    bedeutet, dass vor allem Pflanzen gezüchtet werden, die hohe Gewinne
    bringen. Folge der Marktkonzentration werden vermutlich der weitere
    Verlust der Nutzpflanzenvielfalt, steigende Saatgutpreise und die
    verstärkte Abhängigkeit der Bauern von Düngemitteln und Pestiziden
    sein", so Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin von Brot für die
    Welt.

    Wo großflächig industriell vertriebenes Saatgut genutzt wird,
    würden bereits heute große Mengen an Agrarchemikalien eingesetzt.
    "Der massive Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden hat vor allem im
    Globalen Süden verheerende Folgen. Partnerorganisationen berichten
    von gesundheitlichen Schäden durch den intensiven und ungeschützten
    Einsatz von Pestiziden, von verseuchten Böden und Wasserquellen", so
    MISEREOR-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel. Gerade dort fehle es
    oftmals an Regulierungen zum Pestizideinsatz durch Regierungen und an
    Aufklärung über Schutzmaßnahmen sowie die Gefahren durch den Einsatz
    von Pestiziden für Gesundheit und Umwelt seitens der Hersteller. "Mit
    der Übernahme von Monsanto wird die Verantwortung des Konzerns Bayer
    umso größer, den Schutz von Bauernfamilien und Landarbeitern zu
    garantieren", so Pirmin Spiegel.

    Der geplante Zusammenschluss müsse zudem ein Weckruf sein, die
    deutsche und europäische Agrarwende entschlossener voranzutreiben, um
    Kleinbäuerinnen und -bauern in Asien, Afrika und Lateinamerika zu
    schützen. Arndt von Massenbach, Geschäftsführer von INKOTA, betont:
    "Die kleinbäuerliche Landwirtschaft ernährt mehr Menschen als alle
    Lebensmittelkonzerne zusammen. Es müssen dringend politische
    Rahmenbedingungen geschaffen werden, die den Beitrag von Kleinbauern
    zur Welternährung anerkennen und deren Zugang zu Land und natürlichen
    Ressourcen sicherstellen. Deshalb brauchen wir in der deutschen
    Entwicklungszusammenarbeit eine stärkere Förderung agrarökologischer
    Anbaumethoden, die eine Produktivitätssteigerung ermöglichen, ohne
    die Bauern in neue Abhängigkeiten zu bringen."

    Rund um die Hauptversammlung des Bayer-Konzerns am 28. April im
    World Conference Center (WCCB) in Bonn finden ab 7 Uhr Kundgebungen,
    Vorträge und Protestaktionen von zahlreichen Organisationen statt.

    Weitere Informationen:

    Das Dossier "Bayer & Monsanto - Bleibt uns vom Acker" von FIAN
    Deutschland, INKOTA, dem Forum Umwelt und Entwicklung, Brot für die
    Welt sowie MISEREOR: http://ots.de/dGnAo

    OTS: INKOTA-netzwerk e.V.
    newsroom: http://www.presseportal.de/nr/70663
    newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_70663.rss2

    Pressekontakt:
    Renate Vacker, Brot für die Welt, Tel.: 030 65211 1833, Mobil: 0174
    302 0158, E-Mail: renate.vacker@brot-fuer-die-welt.de
    Rebecca Struck, MISEREOR, Tel.: 0241 442 110, Mobil: 0170 481 22 11,
    E-Mail: rebecca.struck@misereor.de
    Lena Michelsen, INKOTA-netzwerk, Tel.: 030 4208202 28, Mobil: 01577
    154 8063, E-Mail: michelsen@inkota.de



    news aktuell
    0 Follower
    Autor folgen
    Verfasst von news aktuell
    Mega-Fusion - Bayer-Monsanto bringt bäuerliche Landwirtschaft unter Druck Industrielles Saatgut und Pestizide schaffen neue Abhängigkeiten Vor der Bayer-Hauptversammlung am Freitag in Bonn warnen entwicklungspolitische Organisationen vor den Folgen der Übernahme des US-Konzerns Monsanto durch Bayer. Vor allem Kleinbauern und Kleinbäuerinnen in Entwicklungsländern würden unter …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer