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Kreditnachfrage erneut gestiegen
Österreich-Ergebnisse der euroraumweiten Umfrage über das
Kreditgeschäft vom April 2017
Wien (APA-ots) - Die Nachfrage nach Unternehmenskrediten ist im ersten
Quartal 2017 erneut gestiegen. Dies folgt aus den Ergebnissen der
vierteljährlichen Umfrage über das Kreditgeschäft vom April 2017, in
der die Kreditmanagerinnen und Kreditmanager führender Banken nach
ihren Einschätzungen zur Kreditentwicklung, zur
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Refinanzierungssituation der Banken sowie zu den Auswirkungen der
EZB-Geldpolitik gefragt wurden.
Die Umfrageergebnisse weisen ab dem vierten Quartal 2016 erstmals
seit 2007 eine eindeutig positive Entwicklungsrichtung auf. Diese
Belebung ist vor dem Hintergrund einer stärker werdenden Konjunktur
zu sehen. Auch im Kreditgeschäft mit privaten Haushalten kam es im
ersten Quartal 2017 zu einer leicht gestiegenen Nachfrage.
Die Banken haben im ersten Quartal 2017 ihre Margen (Aufschläge auf
Referenzzinssätze) für durchschnittliche Unternehmenskredite weiter
reduziert. Die Umfrageergebnisse lassen damit seit einem Jahr einen
für die Firmen günstigen Trend erkennen. Abgesehen davon blieb das
Kreditvergabeverhalten sowohl gegenüber Unternehmen als auch privaten
Haushalten im ersten Quartal 2017 weitgehend unverändert. Die
befragten Banken merkten an, dass sich die aktuellen
Kreditrichtlinien im langfristigen Vergleich seit 2003, dem Jahr der
ersten Umfrage, auf einem straffen - und in den letzten Jahren
tendenziell straffer gewordenen - Niveau befinden. Kreditrichtlinien
sind interne Kriterien - sowohl die schriftlich festgelegten als auch
die ungeschriebenen - die bestimmen, unter welchen Voraussetzungen
eine Bank Kredite vergeben möchte.
Beim Zugang der Banken zu Refinanzierungsquellen setzte sich die
insgesamt seit Mitte 2016 zu beobachtende Erholung im ersten Quartal
2017 fort. Verbesserungen gab es bei den kurzfristigen Einlagen, am
Geldmarkt und bei der Refinanzierung mit mittel- bis langfristigen
Anleihen.
Der negative Einlagenzinssatz äußert sich gemäß den Ergebnissen der
Umfrage in einem anhaltenden Abwärtsdruck auf die Kreditzinsen und
mehr noch in einer Belastung der Zinserträge der Banken.
Eine negative Ertragswirkung - über gesunkene Zinsmargen - wird auch
dem erweiterten Programm des Eurosystems zum Ankauf von
Vermögenswerten zugeschrieben. Dem stehen positive Effekte auf die
Liquiditätssituation und die Finanzierungsbedingungen für die Banken
gegenüber. Den Umfrageteilnehmern zufolge führte das Ankaufprogramm
auch zu einem Anstieg der Einlagen von Unternehmen und privaten
Haushalten.
Es bleibt anzumerken, dass die allgemeine Wirksamkeit der
geldpolitischen Maßnahmen des Eurosystems (Einlagensatz,
Ankaufprogramm), die auf den Euroraum im Gesamten abzielen, nicht
anhand der hier präsentierten nationalen Effekte besprochen werden
kann.
Die Zentralbanken des Euroraums - in Österreich die Oesterreichische
Nationalbank (OeNB) - führen gemeinsam mit der Europäischen
Zentralbank (EZB) seit Anfang 2003 viermal jährlich eine Umfrage über
das Kreditgeschäft im Euroraum durch, um ihren Informationsstand über
das Kreditvergabeverhalten der Banken, das Kreditnachfrageverhalten
von Unternehmen und privaten Haushalten, sowie sonstige die
Geldpolitik betreffende Themen zu verbessern. Dabei werden rund 140
führende Banken aus allen Ländern des Euroraums befragt, darunter
acht Institute aus Österreich.
Eine ausführlichere Darstellung der österreichischen Ergebnisse wird
in Statistiken - Daten & Analysen Q2/2017 veröffentlicht. Die
Resultate für den Euroraum werden von der EZB auf ihrer Website
publiziert
http://www.ecb.europa.eu/stats/money/surveys/lend/html/index.en.html
.
Rückfragehinweis:
Oesterreichische Nationalbank
Dr. Christian Gutlederer
Pressesprecher
(+43-1) 404 20-6900
christian.gutlederer@oenb.at
www.oenb.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom
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