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    Euro-Roundtable  1071  0 Kommentare „Emerging Markets haben sich emanzipiert“

    €uro-Roundtable in Frankfurt am Main. Es geht um die USA, Europa und Asien. Und um die Frage, was 2017 und in den Folgejahren zu erwarten ist. Innerhalb von zwei Stunden entwickelt sich eine der lebhaftesten und interessantesten Runden in der Geschichte der €uro-Roundtables. Sie wird von Martin Hüfner moderiert.

     

     

    (Foto: v.l.n.r.: Roundtable-Teilnehmer (v.l.): Karl-Josef Schneiders. CEO Assetmanagement Germany Credit Suisse; Werner Kolitisch, Country-Head M&G; Dr. Martin Hüfner, Moderator; Dr. Martin Dilg,Country-Head AB-Funds; Alexander Froschauer, Leiter Fixed Income AXA IM)

    Hüfner: Alle reden über Trump und die Zinsen in den USA. Was ist eigentlich mit der Inflation. Wird die 2017 kein Thema sein?

    Froschauer: Ich glaube schon. Unsere Kunden haben aktuell ein massives Interesse, sich gegen höhere Inflationszahlen zu schützen. Wer 100 Jahre und mehr Zeit hat, sollte in Gold investieren. Auf 30 bis 50 Jahre empfehlen sich Immobilien - bei kürzeren Zeiträumen können inflation-linked Bonds ein praktikables Rezept sein, weil Sie dort diesen direkten Konnex zu Inflationsindizes und dementsprechend eins zu eins den Payout aus diesen Indizes haben.

    Kolitsch: Wir denken ähnlich. Vor allem in den USA wird das ein Thema werden, wenn es Trump gelingt, seine expansive Wirtschaftspolitik in Kombination mit Infrastrukturinvestments umzusetzen. Inflationsindexierte Unternehmensanleihen sind eine gute Möglichkeit, das Portfolio zu schützen. Im Vergleich zu inflationsgeschützten Staatsanleihen offerieren diese eine höhere Rendite bei kurzer Laufzeit.

    Hüfner: Was wird die Fed tun — sicher nicht einfach zuschauen?

    Schneiders: Wir haben den Eindruck, die Fed ist sich momentan nicht mehr ganz so sicher, ob die angestrebten zwei bis drei Zinserhöhungen in diesem Jahr so durchgeführt werden sollen. Die Tendenz zeigt dennoch nach oben. Spannend wird sein, wie Geldpolitik und Fiskalpolitik angesichts der ja schon angedeuteten Steuersenkungen zusammenspielen werden.

     

    €uro-Roundtable: „Auch die US-Regierung kann die Gesetze der Ökonomie nicht umschreiben“


    Hüfner: Mehr Wachstum in den USA, höhere Zinsen, höhere Inflation — aber kein Szenario der Extreme?

    Dilg: Ja, für die USA. Nur: Trump hat eben das Motto „America first“ ausgegeben. Andere Regionen werden davon nicht unbedingt profitieren.

    Schneiders: Für seine Investitionen in die Infrastruktur sowie die Steuersenkungen braucht Trump ja ausländisches Kapital. Das würde dann nicht mehr fließen. Auch die jetzige US-Regierung kann die Gesetze der Ökonomie nicht umschreiben.

    Hüfner: Und die höhere Verschuldung der USA? 2011, unter Obama, gab es schon einmal eine Obergrenze durch den Kongress - die Ratingagentur S & P hat damals die USA eine Stufe heruntergesetzt.

    Dilg: Das sehe ich ähnlich. Schauen Sie sich die Verschuldung der Industriestaaten seit 1970 an. Diese hat beinahe exponentiell zugenommen. Die Märkte haben sich daran gewöhnt — und wer will es besser beurteilen als diese?

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    Dominik Weiss
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    Dominik Weiss hat an den Universitäten Bielefeld und Salzburg Medien- und Wirtschaftswissenschaften studiert. Er ist zuständiger Redakteur für Wirtschaftsnachrichten bei der Euro Advisor Services GmbH (www.fundresearch.de).
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    Verfasst von Dominik Weiss
    Euro-Roundtable „Emerging Markets haben sich emanzipiert“ €uro-Roundtable in Frankfurt am Main. Es geht um die USA, Europa und Asien. Und um die Frage, was 2017 und in den Folgejahren zu erwarten ist. Innerhalb von zwei Stunden entwickelt sich eine der lebhaftesten und interessantesten Runden in der Geschichte der €uro-Roundtables. Sie wird von Martin Hüfner moderiert.