Emirates streicht Flüge – schlecht für Airbus. Und für Boeing?
Nachdem man in den USA jahrelang stark wachsen konnte, begegnet der Airline Emirates jetzt ziemlicher Gegenwind. Anfang letzter Woche hat man verkündet, dass man die Routen von Dubai nach Boston, Los Angeles, Seattle, Fort Lauderdale und Orlando verkleinern werde.
Geringere Nachfrage von Emirates ist für Airbus (WKN:938914) alles andere als gute Nachrichten, handelt es sich bei Emirates doch um den größten Abnehmer des A380 Jumbo Jets. Die Auswirkungen auf Boeing (WKN:850471) sind schwieriger zu beurteilen. Denn wenn Emirates Schwierigkeiten dafür sorgen, dass Airbus den A380 nicht mehr so erfolgreich an den Mann bringt, könnte das für Boeing letztlich sogar vorteilhaft sein.
Emirates in Turbulenzen
Anfang des Jahres ließ die Nachfrage bei Flügen von Emirates in die USA plötzlich nach. Grund dafür war der von der Trump-Regierung erlassene „Travel Ban“, der die Einreise aus muslimisch geprägten Ländern schwieriger gestalten sollte. Obwohl dieser Travel Ban vom Gericht abgeschmettert wurde, führte es doch zu einem Nachlass von 35 % in der Nachfrage bei Flügen in die USA.
Ein weiterer Nackenschlag waren neue Verbote, die besagten, dass man bei Flügen in die USA von verschiedenen Städten – darunter auch Dubai – keine Laptops oder Tablets mit sich im Handgepäck führen darf. Das ist natürlich eine verschärfte Sicherheitsmaßnahme, führt aber eben auch dazu, dass Geschäftsleute auf diesen Flügen nicht wie gewohnt arbeiten können. Damit ist es für sie viel attraktiver, bei der Reise in die USA irgendwo in Europa umzusteigen.
Bei Emirates hat man versucht, den Schaden zu begrenzen, indem man den Gästen einen Service eingerichtet hat, der es ihnen erlaubt, Laptops und Tablets bis zum Einsteigen in den Flieger zu nutzen. Außerdem leiht man First-Class- und Business-Class-Gästen auf Langstreckenflügen in die USA Surface-Tablets von Microsoft.
Diese Strategien sind bislang aber nur zum Teil aufgegangen. Leider. Denn Emirates hatte bislang darauf vertrauen können, dass die Flugrouten in die USA samt guter Nachfrage die mangelnde Nachfrage bei Flügen in andere Teile der Welt ausgleichen. Das wiederum bedeutet Risiken für Boeing und Airbus, ist Emirates doch für beide ein ungemein wichtiger Kunde.
Noch hält man dem A380 die Stange
Wenn Emirates längerfristig Probleme hat, diese Flüge vollzubekommen, ist dies ein wuchtiges Argument gegen die Jumbo Jets der Baureihe A380 von Airbus.
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Sicher, bei Emirates bietet man in diesen Riesen-Jets seinen First-Class-Gästen Annehmlichkeiten wie Duschen und eine Lounge für die Business Class. Und doch ist der Hauptgrund für solch große Flugzeuge einfach der, dass man mehr Menschen transportiert, ohne auf dem ohnehin schon vollen Flughafen von Dubai für mehr Flüge zu sorgen. Bei geringerer Nachfrage nach diesen Flügen würde dies bedeuten, dass kleinere Flieger mehr Sinn ergeben.
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