Aktien Europa
Durchatmen nach Macron-Rally - Berichtssaison auf vollen Touren
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben sich am Mittwoch nach dem Kursfeuerwerk zum Wochenauftakt eine weitere Atempause genommen. Das Anlegerinteresse verlagerte sich dabei vom Ausgang der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen hin zu einer Vielzahl an Quartalszahlen führender europäischer Unternehmen. Da die meisten Firmen die Erwartungen derzeit überträfen, bleibe die Stimmung insgesamt gut - das Risiko werde wieder gesucht, kommentierte Börsenexperte Jochen Stanzl von CMC Markets.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank am Vormittag um 0,18 Prozent auf 3576,66 Punkte, nachdem er am Dienstag moderat zugelegt hatte. Er bewegt sich auf dem höchsten Niveau seit Sommer 2015. Der Pariser CAC-40-Index und der Londoner FTSE-100-Index standen zur Wochenmitte jeweils minimal im Plus bei 5279,81 beziehungsweise 7276,07 Punkten.
Unter den Einzelwerten fielen die Aktien der Credit Suisse mit einem Gewinn von rund 2,5 Prozent auf. Seit Jahresbeginn stieg der Börsenwert der Schweizer Großbank damit um rund 7 Prozent auf etwas mehr als 32 Milliarden Franken. Um sich frisches Kapital zu besorgen, will das Geldhaus jetzt doch neue Aktien ausgeben. Das Schweizer Geschäft soll dagegen nicht wie bisher angekündigt teilweise an die Börse gebracht werden. Im ersten Quartal verdiente die Bank mehr als Experten erwartet hatten.
Der französische Gasehersteller Air Liquide verbuchte im ersten Quartal dank der Airgas-Übernahme einen kräftigen Umsatzsprung. Die Erlöse kletterten um 38,5 Prozent, auf vergleichbarer Basis allerdings nur um 1,5 Prozent. Air Liquide kündigte erneut ein Gewinnplus für das Jahr 2017 an. Die Aktien gehörten mit einem Kursplus von 0,8 Prozent zu den attraktivsten Werten im EuroStoxx 50.
Um zuletzt knapp 10 Prozent verteuerten sich die Papiere von Kering und erreichten zwischenzeitlich mit 288 Euro ein Rekordhoch. Der französische Luxus- und Lifestylekonzern wuchs im ersten Quartal stärker als von Analysten erwartet. Die Erlöse stiegen - getragen vor allem von der Modemarke Gucci - um 31 Prozent.
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Weniger gut kamen bei den Investoren hingegen die Quartalszahlen von CRH an: Die Anteilsscheine des irischen Baustoffkonzerns gehörten mit einem Minus von mehr als 1 Prozent zu den schwächsten EuroStoxx-Titeln. CRH steigerte den Umsatz im ersten Quartal dank des sehr milden Wetters in allen Regionen 4 Prozent./edh/ag