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Wacker passt Prognose an - Gewinnsprung nach Siltronic-Anteilsverkauf
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Spezialchemiekonzern Wacker Chemie hat nach dem Siltronic-Anteilsverkauf seine Prognosen für das laufende Jahr angepasst. "Wacker ist unter nicht ganz einfachen Rahmenbedingungen gut in das neue Geschäftsjahr gestartet", sagte Konzernchef Rudolf Staudigl am Donnerstag in München. Im ersten Quartal sorgte eine starke Nachfrage aus der Bauindustrie für ein Umsatzplus von 7,6 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Der Gewinn erhöhte sich dank hoher Erlöse aus dem Siltronic-Anteilsverkauf sprunghaft von 16,1 auf 665,9 Millionen Euro. Mitte März hatte Wacker den Anteil an dem Wafer-Hersteller auf knapp 31 Prozent gesenkt.
Am Finanzmarkt konnte Wacker nicht punkten: Die Aktien standen im frühen Handel mit Abschlägen von mehr als fünf Prozent deutlich unter Druck. Händler und Analysten zeigten sich von den Kennzahlen in ersten Reaktionen eher enttäuscht. Analysten hatten insgesamt mehr erwartet. DZ-Bank-Analyst Peter Spengler sprach von sehr guten Ergebnissen im Chemiegeschäft, während das Geschäft mit Reinstsilizium unter niedrigeren Preisen und einer niedrigeren Nachfrage gelitten habe.
Insbesondere die Nachfrage nach Silikonen sei nach wie vor sehr stark, erklärte Konzernchef Staudigl. Aber auch bei den Polymerprodukten (Bindemitteln und Additiven) legten die Absatzmengen zu. Die starke Bau-Konjunktur sorgt hier für reichlich Schwung. Schwieriger sei das Geschäft mit Reinstsilizium (Polysilicium). Die Preise für Solarsilizium hätten in den letzten Wochen deutlich nachgegeben. In diesem Jahr sei für den weltweiten Solarmarkt aber weiteres Wachstum zu erwarten. Dies dürfte sich positiv auf die Nachfrage auswirken.
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Im Gesamtjahr dürfte das operative Ergebnis (Ebitda) auf bereinigter Basis im Vergleich zum Vorjahreswert von 935,2 Millionen Euro um einen mittleren einstelligen Prozentwert zurückgehen, erwartet Wacker. Bisher hatte der MDax -Konzern damit gerechnet, dass das operative Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres liegen wird. Der Umsatz dürfte im laufenden Jahr unterdessen weiterhin im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen. Basis sind hier 4,6 Milliarden Euro aus dem Vorjahr./jha/she/fbr