ROUNDUP/Aktien New York
Technologiewerte haussieren - Dow gibt nach
NEW YORK (dpa-AFX) - Am New Yorker Aktienmarkt haben die Anleger im frühen Donnerstagshandel wieder verstärkt bei Technologiewerten zugegriffen. Sowohl der Nasdaq Composite als auch der Nasdaq 100 erreichten Rekordstände und standen zuletzt mit 6039,84 Punkten und einem Plus von 0,24 Prozent beziehungsweise 5560,79 Punkten und plus 0,36 Prozent nur wenige Stellen darunter.
Der Leitindex Dow Jones Industrial pendelte zunächst um die runde Marke von 21 000 Punkten, rückte danach aber davon ab. Zuletzt verzeichnete er ein Minus von 0,24 Prozent auf 20 953,11 Punkten. Bereits am Vortag hatte das Barometer vor dem Hintergrund wenig konkreter Aussagen der US-Regierung zur geplanten Steuerreform leicht nachgegeben. Der marktbreite S&P-500-Index sank am Donnerstag um 0,08 Prozent auf 2385,60 Punkte.
Veröffentlichte Konjunkturdaten wie die Auftragseingänge für langlebige Güter oder zum Häusermarkt hinterließen keine Spuren. Im Blick steht die Berichtssaison mit einer sehr großen Menge an Geschäftszahlen.
Die am Vorabend von US-Finanzminister Steven Mnuchin genannten Eckpunkte zu den Steuerplänen sind Marktteilnehmern immer noch nicht konkret genug. Die Unternehmenssteuern sollen von 35 auf 15 Prozent kräftig fallen - dies war bereits vorher durchgesickert. Der Spitzensteuersatz bei der Einkommensteuer soll von 39,6 auf 35 Prozent sinken. Ein erhöhtes Wachstum und die Schließung von Steuerschlupflöchern sollen die Maßnahmen gegenfinanzieren. Experte Friedrich Heinemann vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) bezeichnete dies als Illusion.
Unter den Einzelwerten schnellten die Papiere von Paypal um gut siebeneinhalb Prozent hoch. Der Bezahldienst erfreute die Anleger mit starken Geschäftszahlen und Aktienrückkäufen.
Die Aktien des Chemiekonzerns Dow Chemical verloren nach Quartalszahlen mehr als 1 Prozent. Für die Titel des kanadischen Düngerkonzerns Potash ging es an der New Yorker Börse dagegen um mehr als 2 Prozent hoch. Potash hatte nach einem starken Jahresstart die Prognose erhöht. Der Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb (BMS) traut sich nach einem ebenfalls starken Auftakt fürs laufende Geschäftsjahr wieder mehr zu. Die Anteilscheine kletterten um gut zweieinhalb Prozent nach oben.
Absatzprobleme und hohe Rückrufkosten brockten dem zweitgrößten US-Autobauer Ford zu Jahresbeginn bei steigendem Umsatz einen starken Gewinnrückgang ein. Trotzdem übertrafen die Quartalszahlen die Markterwartungen. Die Aktien verloren aber rund eineinhalb Prozent.
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Höhere Treibstoffkosten und Gehälter führten bei der Fluggesellschaft American Airlines zum Jahresstart zu einem Gewinneinbruch. Nun überarbeitet der Konzern seine Flottenplanung und kappt die Investitionen für die kommenden Jahre. Die Aktien sackten um siebeneinhalb Prozent ab.
Der US-Sportartikelhersteller Under Armour war zum Jahresstart in die roten Zahlen gerutscht. Der Konkurrenzkampf mit Nike und Adidas forderte seinen Tribut. Analysten hatten aber teilweise mit einem noch schlechteren Abschneiden gerechnet. Die Papiere gewannen mehr als 7 Prozent./ajx/he