Aktien Osteuropa Schluss
Keine gemeinsame Richtung
BUDAPEST/WARSCHAU/PRAG/MOSKAU (dpa-AFX) - An Osteuropas wichtigsten Aktienmärkten hat am Donnerstag eine einheitliche Richtung gefehlt. In Moskau und Budepest gab es Verluste, in Prag Gewinne, und in Polen schlossen die Indizes kaum verändert. Auch die europäischen Leitbörsen präsentierten sich schwächer. Die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Nachmittag beeinflusste den Handel dabei kaum. Die Notenbank des Euroraums hatte die Leitzinsen erwartungsgemäß unverändert gelassen.
Der Moskauer RTS-Interfax-Index büßte weitere 1,09 Prozent auf 1106,92 Punkte ein.
In Polen schloss der Warschauer WIG-30 mit minus 0,01 Prozent kaum verändert auf 2724,86 Punkten. Der breiter gefasste WIG legte lediglich um 0,05 Prozent auf 61 731,80 Punkte zu. Im Mittelpunkt stand die Berichtssaison. Die Anteilsscheine des Telekomkonzerns Orange Polska setzten sich nach besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen mit plus 4,99 Prozent an die Spitze des WIG-30. Die Papiere der mBank gewannen 1,32 Prozent. Das Finanzinstitut hatte im ersten Jahresviertel zwar deutlich weniger Nettogewinn gemacht als im Vorjahresquartal. Am Markt hatte man sich allerdings bereits auf den Gewinnrückgang eingestellt.
Schwer unter Druck gerieten hingegen die Titel von PKN Orlen, die mit einem Minus von 4,65 Prozent aus dem Handel gingen. Die Analysten der Berenberg Bank sprachen in einer ersten Stellungnahme von "starken Quartalszahlen" des Ölkonzerns , behielten aber ihre "Sell"-Empfehlung aufgrund der hohen Bewertung der Aktien bei.
In Tschechien ging es für den Prager Leitindex PX um 0,34 Prozent auf 1002,12 Punkte hoch. An der Spitze legten die Titel des Petrochemie-Konzerns Unipetrol um 1,61 Prozent zu. Unipetrol hatte im ersten Quartal wieder schwarze Zahlen geschrieben. Fest präsentierten sich außerdem die in Prag zweitnotierten österreichischen Finanzwerte Erste Group mit plus 1,56 Prozent und Vienna Insurance Group mit plus 0,90 Prozent.
Im Minus mit 0,85 Prozent notierten die Aktien des Medienkonzerns CETV , nachdem sie am Vortag nach Zahlenvorlage um über elf Prozent nach oben gesprungen waren.
In Ungarn beendete der Budapester Leitindex BUX den Handel 0,72 Prozent tiefer auf 32 959,62 Punkten. Nach den klaren Verlusten zur Wochenmitte blieb damit eine Erholung zunächst aus. Die Titel der OTP Bank weiteten ihre deutlichen Vortagesverluste um 1,94 Prozent aus. Auch für die Pharma-Aktien von Gedeon Richter ging es um weitere 0,58 Prozent abwärts. Die Titel des Öl- und Gaskonzerns MOL hingegen legten trotz fallender Ölpreise um 0,30 Prozent zu und stiegen somit den bereits vierten Tag hintereinander./dkm/APA/ajx