Börse Stuttgart-News
Trend am Mittag
STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Euwax Trends an der Börse Stuttgart
Britische Wirtschaft verliert Schwung - DAX unverändert
Ernüchternde Konjunkturdaten aus Japan
von Holger Scholze, Börse Stuttgart TV - Nachrichten
Die Wirtschaft in Großbritannien spürt zunehmend die Folgen des Brexit-Votums. Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts verlangsamte sich zwischen Januar und März zum Vorquartal überraschend deutlich auf 0,3 Prozent. Dies ist der geringste Anstieg seit einem Jahr. Ökonomen hatten im Schnitt mit einem Plus von 0,4 Prozent gerechnet. Ende 2016 hatte die Wirtschaft noch um 0,7 Prozent zugelegt. Der FTSE gab heute um 0,1 Prozent auf 3.251 Punkte nach.
Zu Beginn des heutigen Handelstages mussten die Börsianer schon ernüchternde Konjunkturdaten aus Japan verdauen. Diese lassen einen Ausstieg der japanischen Notenbank (BoJ) aus ihrer extrem lockeren Geldpolitik in naher Zukunft unwahrscheinlich werden. So sanken die japanischen Konsumausgaben im März überraschend deutlich um 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und damit viermal so stark wie von Ökonomen erwartet. Zudem drosselte die Industrie ihre Produktion um 2,1 Prozent. Die Verbraucherpreise (außer verderbliche Lebensmittel) stiegen im März lediglich um 0,2 Prozent. Damit bleibt die Inflationsrate weit unter dem von der BoJ angestrebten Ziel von zwei Prozent.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte gestern ihre Leitzinsen erwartungsgemäß unverändert gelassen. Der Schlüsselsatz zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld bleibe bei 0,0 Prozent. Seit März 2016 hält dieses Rekordtief nun schon an. Auch der Strafzins für Banken, wenn diese über Nacht überschüssige Liquidität bei der EZB parken, wurde nicht verändert. Dieser liegt weiterhin bei minus 0,4 Prozent.
Lesen Sie auch
Der Einzelhandelsumsatz in Deutschland ging im März im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozent zurück. Im Vorjahresvergleich hatten die Einzelhändler aber 2,3 Prozent mehr in ihren Kassen. Der Branchenverband HDE peilt für das laufende Jahr zwei Prozent mehr Umsatz an, nach einem Zuwachs von rund 2,3 Prozent im Jahr 2016. Dabei dürfte vor allem der Online-Handel für Wachstum sorgen.
Der DAX notiert kaum verändert bei 12.440 Punkten.
Continental zu Jahresbeginn stark gewachsen
Der Zulieferer Continental hat zu Jahresanfang von der robusten Pkw-Produktion profitiert. Der bereinigte Betriebsgewinn kletterte im ersten Quartal leicht auf rund 1,2 Milliarden Euro. Das wurde heute auf der Hauptversammlung mitgeteilt. Vor Jahresfrist hatte ein Betriebsgewinn von rund 1,1 Milliarden Euro zu Buche gestanden.