Rohstoffe

Ölpreise leicht im Plus, russische Förderung sinkt

London 02.05.17 - Die Ölpreise zeigen sich am Dienstag leicht im Plus, gestützt von einer Reduktion der Förderung in Russland. In den USA hingegen steigt die Förderung weiter. Die OPEC rückt verstärkt in den Fokus des Interesses.

Russland teilte heute mit, dass die Förderung von Rohöl im April auf 11,0 Mio. Barrel/Tag reduziert wurde. Damit liegt die Förderung nur knapp oberhalb der im Rahmen des OPEC-Deals verhandelten Mengen. Russland, die OPEC und andere zehn Staaten haben sich Ende 2016 auf eine Reduktion der Fördermengen um 1,8 Mio. Barrel/Tag geeinigt. Bislang hatte vor allem Saudi-Arabien die eigene Förderung stark gesenkt, Russland senkte den Ausstoß hingegen nur zögerlich, steht nun aber kurz davor, die geplanten 10,947 Mio. Barrel/Tag zu erreichen. Moskau teilte mit, man werde sich noch nicht zu einer Verlängerung der Begrenzung der Fördermengen äußern.

Gleichzeitig steigt die Förderung in den USA kräftig weiter. Einige Beobachter rechnen mit einer Ausweitung der Produktion um 100.000 Barrel/Tag in jedem Monat des Jahres. Ein Anstieg der Förderung in den USA ist seit Mitte des vergangenen Jahres zu beobachten. Zudem sorgte die Reduktion der OPEC dafür, dass für die US-Produzenten Marktanteile in den USA frei wurden, was diese, neben den höheren Preisen, zusätzlich animierte, den Ausstoß zu erhöhen.

Der CFO des Ölkonzerns BP teilte heute mit, dass eine Verlängerung der Förderkürzungen ins zweite Halbjahr die Lagerbestände auf den Fünf-Jahresschnitt senken dürfte. Gegenüber Reuters sagte BP CFO Brian Gilvary, dass man im weiteren Jahresverlauf mit einem Preis von 50 bis 55 USD/Barrel Rohöl rechne.

Das OPEC-Mitglied Libyen konnte derweil Erfolge bei der Ausweitung der Produktion melden. Wie die National Oil Company am Montag mitteilte, stieg die Förderung zuletzt auf mehr als 760.000 Barrel/Tag und damit das höchste Niveau seit Dezember.

In den USA werden am Abend die jüngsten Lagerdaten des American Petroleum Institute veröffentlicht. Baker Hughes meldete in der vergangenen Woche einen Anstieg der laufenden Förderanlagen um neun auf 697 Anlagen.

Das Fass Brent-Rohöl notiert nahezu unverändert bei 51,54 USD, WTI-Rohöl gibt 0,1 Prozent auf 48,77 USD/Barrel ab.